Stadtmusik Stockach weiß zu begeistern
Musikalischer Genuss zum Weihnachtsfest

Stadtmusik Weihnachtskonzert | Foto: Flöten-Solistin Miriam Zampella begeisterte das Publikum mit ihrem virtuosen Spiel des Stücks »Shades of Syrinx« von Herbert Marinkovits. swb-Bild: eck
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Stockach. Die Stadtmusik Stockach überzeugte unter der Leitung von Helmut Hubov beim Weihnachtskonzert in der Jahnhalle mit einem abwechslungsreichen Repertoire von der Klassik bis zur Moderne. In dem breit gefächerten musikalischen Spektrum erklangen auch seltener aufgeführte Kompositionen bekannter Meister. »Ich bin immer wieder überrascht, wo unser Dirigent die Stücke ausgräbt«, sagte Michael Schönberger in der Pause. Er spielt das Fagott, sowie das seltener besetzte Contra-Fagott im Orchester.

Werke zeitgenössischer und klassischer Komponisten halten sich im Abendprogramm die Waage. Johan de Meij, geboren 1953, in New York lebend, gilt als ein führender Komponist für Blasorchestermusik. Als Vertreter der teils abstrakten Moderne, seien einige seiner Titel an Stile der Klassik angelehnt, so auch sein »Echoes of San Marco«. Diesem folgt »Nun komm, der Heiden Heiland« von Johann Sebastian Bach, dem angeblich »mathematischsten« Tondichter. Mit der Akademischen Festouvertüre C-Moll Op. 80 stand eines der eher seltenen humorvollen Werke von Johannes Brahms auf dem Programm. Als Dank für die Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Breslau entstand das Stück als Contrapunkt zu seinen sonst ernsten Werken. Bodenständig, dennoch gewaltig und kraftvoll im Klang ertönte Richard Wagners »Huldigungsmarsch«, den er seinem Gönner und Förderer König Ludwig II widmete. Das üppig instrumentalisierte Werk war ein Geburtstagsständchen für den bayerischen Monarchen, dieser gleichsam tragischen Figur. Gleichzeitig habe Wagner mit der Komposition die Tür zur Moderne in der Musik aufgestoßen. Als Überleitung zwischen den einzelnen Musikstücken präsentierte Nadine Heinzle Interessantes zu den einzelnen Komponisten und den gespielten Werken.

Das Konzert-Highlight war die Intonation von »Shades of Syrinx« durch die Flöten-Solistin Miriam Zampella. Komponiert von Herbert Marinkovits spannt das Werk den instrumentellen Bogen des Flötenspiels von der Antike bis zur Gegenwart. Interpretiert werden die unterschiedlichen Flötenstile von der Solistin durch das Spiel dreier Flötenarten. Zampella beherrsche die Flöte wahrhaft virtuos, lobte Dirigent Helmut Hubov. Flöte gegen Blasorchester: so zart im Klang und doch so gewaltig und voluminös setzt sich die Flöte durch. In diesem Werk zeigt sich eine erstaunliche Vielfalt und Varietät dieses Instruments. Miriam Zampella spielte 2013 die deutsche Uraufführung des Solokonzerts »Shades of Syrinx«des 1958 geborenen Komponisten Marinkovits, gefolgt von zahlreichen weiteren Aufführungen. In ihrer musikalischen Laufbahn spielte die international erfolgreiche Künstlerin unter anderem mit den Deutschen Philharmonikern, sowie den Orchestern von SWR, HR und dem Mainzer Staatstheater. Je weiter im Programm, desto festliche würden die Stücke, meinte Fagottspieler Schönberger eingangs. Mit einem Reigen von Weihnachtsliedern aus der musikalischen Feder des 1930 geborenen Peter Hope nahte das Weihnachtskonzert langsam seinem Ende. Lieder wie »The Herald Angels« und »Coventry Carol« bildeten einen festlichen Abschluss vor einem begeisterten Publikum.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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