Gewerbeschau in Orsingen-Nenzingen mit vielen Extras
Motor des ländlichen Raums

Leistungsschau Orsingen-Nenzingen  | Foto: Plattform, Schaufenster, Visitenkarte, Präsentationsmöglichkeit - Gewerbeschau in Orsingen-Nenzingen.swb-Bild: sw
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Orsingen-Nenzingen. Ein Schlagwort zog sich wie ein roter Faden durch alle Redebeiträge und Statements: Der ländliche Raum ist wichtig, der ländliche Raum muss gestärkt werden, ohne den ländlichen Raum geht gar nichts. Und alle Redner zogen die Parallelen von dieser Parole hin zur Gewerbeschau in Orsingen-Nenzingen, die am Samstag, 13. Mai, eröffnet wurde, die auch am Sonntag, 14. Mai, zu sehen ist.

In und um die Kirnberghalle in Orsingen zeigen Mitglieder des veranstaltenden Gewerbevereins ihr Produkte, Erzeugnisse, Dienstleistungen und Arbeiten. Der erste Vorsitzende Nikolaus Langner war in Höchstform und nutzte als CDU-Gemeinderat gleich die gebotene Plattform für politische Statements: Das Steuersystem müsse vereinfacht werden, und Deutschland sei eine Leistungsgesellschaft, die aber sozial abgefedert werde, wobei allerdings nie eine 100-prozentige soziale Gerechtigkeit herrschen könne. Auf die Veranstaltung bezogen erklärte er, dass es dieses Mal am Muttertag keine Rosen geben würde. Das sei zu aufwändig. Dafür werde der Gewerbeverein eine Spende in Höhe von 500 Euro an das Pestalozzi-Kinder- und -Jugenddorf in Wahlwies überweisen, das in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiere.

Geburtstag feierte auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Jung. Den 42. Was ihm leichtes Unbehagen zu verursachen schein. Er sei nun drei Jahre älter als der neue französische Präsident Emmanuel Macron - eine schwer Bürde. Die er aber sicher verkraften kann. Elegant schaffte es der Jurist, eine rhetorische Wendung von der Präsidentenwahl in Frankreich zur Gewerbeschau in Orsingen-Nenzingen zu ziehen: Der Erfolg des rechtsextremen Front National mit Marine Le Pen mit über 30 Prozent im zweiten Wahlgang liege auch an der hohen Jugendarbeitslosigkeit im Nachbarland mit über 30 Prozent und dem Frust in ländlichen Regionen. In Deutschland hätten junge Menschen Perspektiven, und auch auf dem Land werde etwas geschafft. Der Beweis: die Gewerbeschau. Die mit dem Fahrrad angereiste Dorothea Wehinger, Landtagsabgeordnete der Grünen, betonte, dass sich ihre Partei nicht gegen die Schaffung von Gewerbe- und Wohngebieten sei.

Landrat Frank Hämmerle hob die Wichtigkeit lokaler Veranstaltungen hervor. Zur Schaffung der Herausforderungen im ländlichen Raum sei aber auch eine digitale Infrastruktur mit einem schnellen Internet nötig. Und Dennis Schäuble von der Handwerkskammer Konstanz verwies auf die 22 Jugendlichen, die in Orsingen-Nenzingen eine Ausbildung im Handwerk machen: »Das Handwerk ist die Wirtschaftsmacht von nebenan.« Das weiß auch Bürgermeister Bernhard Volk von Orsingen-Nenzingen, der eine enge Zusammenarbeit zwischen Kommune und Gewerbe sieht. Die Gewerbesteuereinnahmen würden Investitionen erlauben, die wiederum dem Gewerbe zu Gute kämen. Etwa bei der Ausweisung von Gewerbegebieten. Zwölf Hektar Flächenausweisung seien in den letzten 15 Jahren in der Gemeinde erfolgt, und 17 Baumaßnahmen für Gewerbe und Industrie gingen in den letzten Jahren in der Doppelkommune vonstatten. Derzeit werde ein Flächennutzungsplan für die gesamte Verwaltungsgemeinschaft Stockach aufgestellt.

Die Gewerbeausstellung in und um die Kirnberghalle kommt auch ohne Flächennutzungsplan aus. In der Halle, im aufgestellten Zelt und auf dem Freigelände stellen sich die Gewerbetreibenden und Betriebe mit Ständen vor. Überall gibt es etwas zu sehen, zu testen, zu befühlen, zu verkosten, Fragen werden beantwortet, freundlich Auskunft erteilt. Dazu gibt es ein breites Rahmenprogramm: Die Kletterwand der Stadtjugendpflege Stockach ermöglicht Aufstiegschancen, beim Hubschrauberrundflug sind Blicke aus der Vogelperspektive garantiert, Pferdefreuden gewährt der Stockfelder Hof, Hüpfburg und Kinderschminken unterhalten kleine Gäste. Kurz: Die Gewerbeschau ist eine Veranstaltung für jede Altersgruppe und jede Generation.

Die Gewerbeschau ist am Samstag, 13. Mai, bis 18 Uhr geöffnet, und am Sonntag, 14. Mai, dem Muttertag, kann sie von 10 bis 18 Uhr an der Kirnberghalle in Orsingen besucht werden.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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