Guido Wolf bei »Gewerbe z'Mittag« mit gepfeffertem Wahlkampf
Mittagessen mit CDU-Geschmack

Foto: Schwarze Wahlkampflinie: Nikolaus Langner, der Vorsitzende des Gewerbevereins von Orsingen-Nenzingen, CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf und CDU-Landtagsabgeordneter Wolfgang Reuther.swb-Bild: sw
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Orsingen-Nenzingen (sw). Ein Mittagessen gönnte sich der lebensfrohe Oberschwabe natürlich auch. Doch zuvor wollte Guido Wolf Appetit auf die CDU machen und die Bürger mit Blick auf die Landtagswahl am Sonntag, 13. März, auf den christdemokratischen Geschmack bringen. Auf Einladung des Gewerbevereins von Orsingen-Nenzingen und dessen Vorsitzendem Nikolaus Langner war der CDU-Spitzenkandidat nach Nenzingen gekommen, um eine rhetorisch wohldosierte Rede direkt auf das Publikum zugeschnitten zu halten.

Dabei kritisierte er Reglementierungswut und Überbürokratisierung, die Handel und Wirtschaft lähmten, die Versäumnisse der grün-roten Landesregierung beim Straßenbau und ihre mangelhafte Bildungspolitik. Die Gemeinschaftsschulen seien auf Kosten von Gymnasium und Realschule einseitig »gepusht« worden, dabei könne das Leistungsprinzip im Kinder- und Jugendalter nicht ausgeblendet werden. Schließlich müssten die Schüler auch später im Berufsleben ihren Mann und ihre Frau stehen. Die CDU wolle die bestehenden Gemeinschaftsschulen zwar erhalten, aber auch die anderen Schultypen und vor allem die berufliche Schulbildung nicht vernachlässigen.

Es ging aber doch nicht ohne. Das Thema Nummer eins holte ihn ein. Alois Fritschi, der Bürgermeister von Eigeltingen, sprach die Flüchtlingsproblematik an und bat darum, abgelehnte Asylbewerber aus dem Balkan konsequent abzuschieben, damit die Unterbringungsmöglichkeiten für Bürgerkriegsflüchtlinge zur Verfügung gestellt werden könnten. Guido Wolf gab ihm recht: Eine weitere Million Flüchtlinge könne das Land nicht verkraften, das würde die Integrationskraft mindern.

Nordafrikanische Länder wie Marokko, Tunesien und Algerien müssten zu sicheren Herkunftsländern ernannt und abgelehnte Asylbewerber konsequent abgeschoben werden. Es gelte, ein funktionierendes Rückführungsmanagement zu etablieren. Nach Angaben des baden-württembergischen Innenministers Reinhold Gall würden derzeit etwa 2.500 nicht-registrierte Flüchtlinge in Baden-Württemberg leben. Das sei kein haltbarer Zustand in einem Rechtsstaat. Mit Blick auf die sexistischen Übergriffe auf Frauen in Köln und anderen deutschen Städten in der Silvesternacht forderte Guido Wolf ebenfalls die Anwendung konsequenter rechtsstaatlicher Mittel.

Auf die Frage aus dem Publikum nach dem Mindestlohn bekannte sich Guido Wolf zu dieser Regelung, die auch für Flüchtlinge gelten müsse. Sonst würde es zu einem unerwünschten Verdrängungswettbewerb mit deutschen Bewerbern kommen. Allerdings müssten auch Alternativen für Flüchtlinge in der Erprobungsphase oder bei Praktika geschaffen werden. Doch dann wandte sich Guido Wolf seinem Mittagessen zu. Schließlich hatte sich der Gewerbeverein zu der Veranstaltung »Gewerbe z‘Mittag« getroffen.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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