Chorkonzert ließ die Sorgen zu Hause
Mit Lust am Singen

Foto: Die 22 Männer des Männergesangverein Frohsinn Riedböhringen mit Chorleiterin Sarah Limberger und Pianist Mathias Vatter begeisterten das Publikum in der Nenzinger Rebberghalle ebenso wie der heimische gemischte Chor mit Lidia Gikal und Pianist Josef Weime
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Nenzingen (wh). Die blauroten Seidenschals mit zwei gelben Rosen in geschwungenen Vasen auf den Tischen der Rebberghalle in Nenzingen kündeten zusammen mit den gelben und weißen Begonien an der Bühnenrampe den Frühling an. Der Gesangverein 1857 Nenzingen hatte mit seinem gemischten Chor und Präsidenten Konrad Martin zum Gesangsfest »Lass die Sorgen« eingeladen, und die Sangesfreunde aus dem Bezirk Stockach waren sehr stark vertreten. Die Chöre wissen um das Problem des schwindenden Publikumszuspruchs und unterstützen sich besuchskräftig bei ihren Konzerten.

Mit dem Gastchor Männergesangsverein Frohsinn Riedböhringen zogen beschwingte Töne aus dem südlichen Schwarzwald in den Hegau ein. Riedböhringen ist mit seinen 924 Einwohnern einer der zehn Stadtteile von Blumberg aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis mit dem Kennzeichen VS. Die 22 Männer mit ihrer jungen, neuen Chorleiterin Sarah Limberger und dem gerade mal 21 Jahre alten, aber bereits ausdrucksstarken Pianisten Mathias Vatter begeisterten das Publikum rundum.

Im Zwischenteil des Konzertes setzen sie gekonnt und wirkungsvoll die musikalischen Gegensätze als klassischer Männerchor zum gemischten Chor Nenzingen. Die zwei Tenor- und Bassregister der Männer zaubern ganz andere, weichere, zum Teil stimmungsvollere Klangbilder als die zwei Register Sopran und Alt der Frauen und die beiden Männerregister Tenor und Bass des gemischten Chores. Welch ein Tag beginnt, aber Küssen kann man nicht alleine. Die getragene, teils traurige Erkenntnis muss dem marschmäßigen Lied des Volkes weichen, das »Der kleine Teddybär« leibhaftig als blaues Bühnen-Maskottchen wunderbar auflockert. Dass »Ich war noch niemals in New York«, die »Gute Nacht, Freunde« und die Zugabe das rauhe, meerumtoste Santiago vollendeten, wollte das Publikum nicht so richtig wahr haben, dankte aber mit heftigem Applaus.

Den Auftritt des Männerchores hatten die Nenzinger Frauen und Männer mit ihrer Chorleiterin Lidia Gikal und Josef Weimert am Klavier sowohl vor-, als auch nachbereitet. Mit dem themengebenden »Lass die Sorgen« ließ Moderator Martin Löffler das Konzert beginnen. Wohltuend kurz waren seine Hinweise und stellten fest, dass »Alles auf dieser Welt seinen Sinn« hat. Das Wechselspiel der Register aus »Amigos paar siempre« (Freunde auf ewig) setzte sich dann im »Liebe ohne Leiden« fort.

Udo Jürgens hat Eingang in die moderne Chorliteratur gefunden und die alte Weisheit »Alles, was gut tut« lockerte swingend nochmals auf, bevor »Ihr von Morgen« besinnlich zur ersten, etwas lang geratenen Pause überleitete. Sangesfreude, Lebenslust, Humor, aber auch bescheidene Dankbarkeit spiegelten sich in den dynamischen, wohl intonierten und freudvoll dirigierten Liedern zum anstehenden Frühling.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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