»Parforceritt«: Bürgerversammlung in Stockach
Mit Infos und Spitzen

Foto: Zahlreiche Einwohner waren zur Bürgerversammlung in die »Adler Post« in Stockach gekommen, um sich über wichtige kommunalpolitische Angelegenheiten informieren zu lassen.swb-Bild: sw
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Stockach (sw). Einen »Parforceritt« nannte der CDU-Landtagsabgeordnete Wolfgang Reuther den Redebeitrag von Bürgermeister Rainer Stolz im Rahmen der Bürgersammlung im Stockacher Bürgerhaus »Adler Post«. Und wirklich, in einer Stunde galoppierte der Stadtchef sprachlich durch die wichtigsten Themenfelder. Viel Alt-Bekanntes wurde dabei wiederholt und für die Zuhörer im voll besetzten Saal noch einmal in verständlichen Worten zusammengefasst.

Doch der Stadtchef konnte auch einige neue Daten vermelden: So gab er die Zahl der stationär behandelten Patienten im Stockacher Krankenhaus im Jahr 2013 mit 3.150 Fällen an. Zum Vergleich - im Vorjahr waren es 2.805 und vor zwei Jahren 2.361 Personen gewesen. Das Defizit der Klinik bezifferte der Verwaltungschef mit 600.000 Euro. Allerdings, so seine Darstellung, seien 770.000 Euro für Brandschutzmaßnahmen ausgegeben worden. Wären diese Kosten nicht angefallen, hätte sich Stockach über ein positives Ergebnis freuen können. Dennoch, wies Rainer Stolz einmal mehr darauf hin, dass der Stockacher Alleingang im Klinikwesen ein Risiko gewesen sei: »Im Gesundheitswesen gibt es keine Bestandsgarantie.«

Mit Blick auf das angedachte Ärztehaus würde ihm noch kein Bauantrag vorliegen, Gespräche seien aber wohl am Laufen. Die Zusammenarbeit mit den Kliniken des Landkreises Sigmaringen solle weiter ausgebaut werden, denn es werde ein verlässlicher Partner gebraucht.

Beim Themenschwerpunkt Schullandschaft ließ Rainer Stolz einige Spitzen ab: Stockach wolle keine Schüler abwerben und wolle niemand an sich binden, der anderswo besser aufgehoben wäre. Doch ein solches Verhalten werde auch von anderen in der Verwaltungsgemeinschaft erwartet. Wohl ein gezielter Seitenhieb auf die Gemeinschaftsschule in Eigelitngen.

Die Schulpolitik der Stadt sei klar skizziert, so der Bürgermeister: Die Grundschulen in den Ortsteilen Wahlwies, Zizenhausen und Winterspüren sollten erhalten bleiben. Zwischen der Realschule und dem Gymnasium solle ein Neubau für einen Schulverbund entstehen. Die Grundschule würde dann in das Haus 1 der bisherigen Grund- und Werkrealschule (GuW) ziehen, während das Haus 2 für die Ganztagesgrundschule umgebaut werde. Das alte Grundschulgebäude werde abgerissen.

Und trotz Inklusionsbestrebungen der grün-roten Landesregierung in Stuttgart brach das Stadtoberhaupt eine Lanze für die Förderschulen, in denen die Kinder die richtige Aufmerksamkeit erfahren würden. Durch die Inklusion würden jetzt zwei, drei Schüler mit Handicaps in den Regelklassen in der GuW beschult - ohne, dass es vom Land Geld für Umbaumaßnahmen geben würde.

Zum etwa 3,5 Hektar großen ehemaligen »Contraves-Gelände« an der Winterspürer Straße meinte Rainer Stolz, dass der gerade im Bau befindliche Kreisel wohl bis Frühjahr 2014 fertig gestellt sein werde. Das Land werde voraussichtlich zwei Drittel der Baukosten übernehmen - eine schriftliche Zusage habe er aber noch nicht. Das Geld werde wohl irgendwann einmal kommen. Nach der Fertigstellung des Kreisels gehe es an den inneren Ausbau des Geländes, das in ein hochwertiges Wohnquartier umgewandelt werden soll.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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