Zuwächse und ein Plus im Minus
Mit fürstlicher Freude

Stockachs Stadtwerke-Chef Jürgen Fürst  | Foto: Zufrieden: Stadtwerke-Chef Jürgen Fürst konnte einen Jahresgewinn 2017 von 893.691 Euro verkünden, der deutlich über dem Planansatz von 674.000 Euro vor Steuern lag. swb-Bild: Archiv/sw
  • Stockachs Stadtwerke-Chef Jürgen Fürst
  • Foto: Zufrieden: Stadtwerke-Chef Jürgen Fürst konnte einen Jahresgewinn 2017 von 893.691 Euro verkünden, der deutlich über dem Planansatz von 674.000 Euro vor Steuern lag. swb-Bild: Archiv/sw
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Raum Stockach. Jürgen Fürst fühlte sich königlich. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Stockach stellte den Jahresabschluss 2017 in der letzten Sitzung des Stockacher Gemeinderats vor der Sommerpause mit sichtbarem Wohlbehagen vor: Das Ergebnis sei mit 893.691 Euro und 1.340.000 Euro vor Steuern deutlich besser ausgefallen als der Planansatz von 674.000 Euro vor Steuern. Die Bilanzsumme bezifferte der Stadtwerke-Chef mit 30.773.000 Euro gegenüber 30.306.000 Euro im Vorjahr, der Personalaufwand beläuft sich auf 2.506.000 Euro, und fürs Material wurden 14.351.000 Euro ausgegeben. Die Verbindlichkeiten gegenüber den Banken konnten um gut eine Million Euro gesenkt werden.

Die finanziellen Sorgenkinder der Stadtwerke als Betreiberin bleiben das Parkhaus am Hägerweg sowie die Bäder - doch hier gibt es ein Plus im Minus. Das Defizit beim Parkhaus konnte nach Angaben von Jürgen Fürst von 83.000 roten Euro 2016 auf 76.000 Euro im Vorjahr gesenkt werden. Der Grund: Durch eine erhöhte Dauervermietung konnten Mehreinnahmen verbucht werden. Das Freibad verursachte 2016 ein Defizit von 237.000 Euro, im Vorjahr wurde ein Minus von 218.000 Euro erzielt: Hier wirkten sich die günstige Witterung, die höheren Besucherzahlen, die gesunkenen Energiekosten durch die MSR-Anlage sowie die Preiserhöhung zum 1. Januar 2017 aus. Ein verbessertes Minus gab es auch beim Hallenbad: 172.000 Euro mussten 2016 negativ registriert werden, 2017 waren es noch 166.000 Euro. Höhere Besucherzahlen, eine vermehrte Nutzung durch Vereine und Kurse sowie eine zu Jahresbeginn erfolgte Tariferhöhung schlugen auch hier günstig zu Buche. Ein weiteres Sorgenkind, die Breitbandversorgung, hat sich ebenfalls positiv entwickelt: 6.000 rote Euro konnten in 2.000 schwarze Euro umgewandelt werden. Mehr Pachtverträge und gestiegene Abschreibungen machten dies möglich.

Als »Cashcow« können die Stadtwerke dagegen die Versorgungssparten Strom, Gas, Wasser und Wärme ansehen, durch die laut Jürgen Fürst ein Jahresgewinn von 1.351.592 Euro verbucht werden konnte. Der »Goalgetter« ist dabei der Strom mit 631.000 Euro gegenüber 334.000 Euro 2016. Das Plus von 297.000 Euro ist auf mehr Umsatz durch höhere Erlösobergrenzen im Stromnetz, Kundenzugänge im Bereich Sondervertragskunden sowie stabile Zahlen bei Haushalten und Gewerbe mit Blick auf das Vorjahr zurückzuführen. Beim Gas sind die Erlöse um 100.000 Euro auf nun 414.000 Euro gestiegen, beim Wasser konnten sich die Stadtwerke über einen Zuwachs um 5.000 Euro auf nun 292.000 Euro freuen, und bei der Wärme ging es um 4.000 Euro auf nun 14.000 Euro nach oben.

Vom Jahresgewinn der Stadtwerke gehen, wie vom Gemeinderat Stockach abgesegnet, 163.549 Euro an die EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH, ein Betrag von 175.700 Euro wird in die Gewinnrücklage eingestellt. Die Stadt Stockach erhält 30.141 Euro, wobei 524.300 Euro in die Gewinnrücklage fließen. Und: »Die Gewinnrücklage in Höhe von gesamt 700.000 Euro wird der Sparte Strom zugeführt, davon 600.000 Euro in die Tätigkeit ,Stromnetz‘ und 100.000 Euro in ,Sonstige Aktivitäten‘«, erklärte Jürgen Fürst, der sich an diesem Tag wohl fürstlich fühlte.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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