50 Jahre Eingemeindung
Mit dem Museum auf Achse kommt die Kultur zu den Menschen
Stockach. Wenn die Menschen nicht ins Museum kommen, dann kommt eben das Museum zu den Menschen. So zumindest das Format des "Museums auf Achse", das Museumsleiter Julian Windmöller und Museumspädagogin Sybille Trefflich vorgestellt haben. Mit diesem wollen sie über das Jahr hinweg und anlässlich der Feierlichkeiten zum 50. Jahr der Eingemeindung sämtliche Ortsteile besuchen und so Kontakte herstellen zwischen der Bevölkerung und dem Stadtmuseum.
Damit setzt Museumsleiter Windmöller eine Idee um, die er quasi seit Beginn seiner Anstellung mit sich herumträgt. "Schon beim Bewerbungsgespräch habe ich gesagt, ich möchte ein Format schaffen, das in die Ortsteile geht", sagt er. Daraus entwickelte sich dann das Museum auf Achse. Dieses soll Hemmschwellen abbauen und Menschen ansprechen, die den Weg ins Museum bislang nicht gefunden haben.
"Die Hoffnung ist, dass ein Sinneswandel stattfinden kann", erklärt Windmöller. Denn die weitläufige Meinung sei noch immer, dass ein Museum etwas Altmodisches, verstaubtes ist, bei dem man nichts anfassen darf. Beim mobilen Museum soll das Gegenteil gezeigt werden. Dort wird es - nach einer halbstündigen Begrüßung und Einführung durch Museumsleiter Windmöller - eine "Mini-Messe" geben.
Erleben, wie Museumsarbeit funktioniert
Auf dieser können sich die Besucher über das pädagogische Angebot der Ausstellungen informieren: etwa Mitmach-Stationen, einen Kinderpfad und Audioguide. "Wir wollen die Familien ansprechen und Kinder abholen", erklärt Museumspädagogin Sybille Trefflich. Auch sollen Einblicke in die Arbeit der Sammlungspflege - die richtige Handhabung, der Transport, das Fotografieren und Aufbewahren - gegeben werden.
Oder sie können sich selbst beim Falten von Kartons und sachgemäßen Verpacken von Objekten versuchen. Dazu gibt es einige Ausstellungsstücke zu sehen, die "für jeden Ortsteil individuell" ausgewählt werden, verspricht Windmöller. Welche Objekte jeweils zu sehen sein werden, kann er noch nicht verlässlich sagen. Mit einer Ausnahme: In Zizenhausen, wo das Museum auf Achse als erstes Halt machen wird, wird ein fast vollständiges "Das große Orchester"-Terrakotten-Set zu sehen sein, das das Museum als Schenkung erhalten hat.
Die Zukunft des Museums mitgestalten
Vor allem soll das Museum auf Achse eine Gelegenheit sein, ins Gespräch zu kommen. "Es soll ein gemütliches Zusammensein werden", meint Julian Windmöller. Die Besucher können sich mit dem Museums-Team unterhalten, darüber sprechen, warum sie oder warum sie nicht ins Museum gehen und auch gleich potenzielle Ergänzungen für die Dauerausstellung mitbringen.
"So tingeln wir durch die Ortsteile", fasst Museumsleiter Windmöller zusammen. "Ich bin gespannt, wie es angenommen wird."
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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