Der Verein »Helfen – was sonst e.V.« unterstützt soziale Projekte im westafrikanischen Burkina Faso.
Mehr als ein Jahrzehnt im Einsatz für Afrika
Stockach. Seit Mitte der 2000er-Jahre engagiert sich der Verein »Helfen – was sonst e.V.« von Stockach aus
ohne großen Verwaltungsapparat und mit ehrenamtlichen Helfern für das Land Burkina Faso in Westafrika. Wie der Vorstandsvorsitzende Dr. Jürgen Brecht, der als Chefarzt für Anästhesie am Krankenhaus Stockach tätig ist, erklärt, habe sich der Verein am 12. August 2006 aus dem konkreten Plan heraus, eine Schule in Ouaguadogou, der Hauptstadt von Burkina Faso, zu bauen, gegründet.
Der Bau, der komplett aus Spenden finanziert worden und mit Kosten von rund 92.200 Euro im Jahr 2016 abgeschlossen worden sei, ist für die Hilfsorganisation aus Stockach ein besonderer Meilenstein, so Brecht: »Wir wollten ursprünglich eine Schule mit acht Klassenzimmern bauen, die für 500 bis 600 Kinder ausgerichtet ist. Mittlerweile haben wir zwölf Klassenzimmer und 700 bis 800 Schüler, ein Rektorat, ein Lehrerzimmer, einen Küchenbereich, einen Bereich für den Hausmeister und Toiletten.« Brecht betont, dass die Verwirklichung der Schule nicht nur durch die Spenden aus Deutschland möglich geworden sei. Auch sei viel Eigenleistung der Einheimischen in den Bau eingeflossen: »Die Menschen müssen sich selbst für ein Projekt engagieren«, sagt der Arzt. So werde aus einem Bau, der mit finanzieller Hilfe von außen entstehe, plötzlich mehr: »Es wurde im Endeffekt von ›unserer‹ Schule gesprochen, da die Leute selbst mitgebaut hatten.« Das Konzept der Hilfe zur Selbsthilfe sei ein grundsätzliches Ziel von »Helfen – was sonst«.
Die mit Hilfe des Vereins angestoßenen Projekte sollten sich irgendwann von selbst tragen können, erläutert Brecht. Dies gelte auch beim aktuellen Projekt, das auf dem Grundstück, wo bereits die Schule entstanden war, gebaut werde: 2016 habe man begonnen, eine Krankenstation mit mehreren Gebäudeteilen zu errichten. Die Klinik soll Behandlungsräume, Labor, Diagnostik, eine Apotheke, Verwaltungsgebäude und einen Wartesaal beinhalten. Die geplanten Kosten des Gesundheitszentrums seien auf rund 120.000 Euro veranschlagt worden. Einen ersten Erfolg kann die Stockacher Hilfsorganisation bereits verbuchen: »Im Juli war unser erstes Gebäude bereits bezugsfertig«, so der Vorstandsvorsitzende. In zwei bis drei Jahren könne man dort vielleicht schon behandeln.
Worauf Brecht besonders wert legt, ist, dass der Hilfsverein darauf achtet, dass Spendengelder dort landen, wo sie gebraucht werden. »Ich will jedem Spender sagen können, dass so viel von seinem Geld in Afrika ankommt wie möglich.« Man müsse Kosten wie die Bankgebühren berücksichtigen, doch der Stockacher Verein habe den großen Vorteil, dass die Verwaltung ehrenamtlich sei und viel selbst gemacht werde.
Weitere Informationen unter www.helfen-was-sonst.de.
- Marius Lechler
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare