Richtfest für neue Halle bei ETO Magnetic im »Hardt«
Logistik nach dem Abpfiff
Stockach. Die junge, innovative Firma ETO Magnetic ist traditionsreicher als die traditionsreiche Stockacher Fasnet? Narrenrichter Jürgen Koterzyna wird das nicht gerne hören, doch Geschäftsführer Dr. Michael Schwabe kann seine kühne Behauptung belegen: Richtfeste, so erklärte der promovierte Maschinenbau-Ingenieur, sind älter als Hans Kuony und auch älter als der Schweizer oder Schwabenkrieg, auf den der Schweizer Feiertag zurückgeht. Und in dieser uralten Tradition der Richtfeste bewegte er sich, als er mit Mitarbeitern, Gästen und Bauverantwortlichen dem Richtspruch für die neue Halle auf dem Firmengelände im »Hardt« zuhörte. Bis Juli soll das 3,5 Millionen-Euro-Projekt abgeschlossen sein.
Die erste Funktion der neuen Halle ist schnell erklärt - Public Viewing beim Spiel der Deutschen Nationalmannschaft während der Fußball-WM in Russland. Unmittelbar nach dem Abpfiff werden die gut 1.600 Quadratmeter Fläche dann als ein Logistikzentrum mit Büro-, Besprechungs-, Sanitär- und Sozialräumen sowie zur Anlieferung und als Umschlagplatz des Materials genutzt. Im August werden neue Hochleistungsmaschinen angeliefert, so Michael Schwabe, die in Halle 0 untergebracht werden - darum wird das bisher dort befindliche Logistikzentrum in den Neubau umgesiedelt, der die optische Handschrift der bestehenden ETO-Gebäude tragen soll.
Bisher befindet sich die neue Halle noch am Rand des Geländes, so Michael Schwabe während des Richtfests. Doch seine Firma habe das Areal in östlicher Richtung hin zum Möbellager des Wohnparcs Stumpp erworben, um weiter wachsen zu können. Der Neugewinn an Raum würde sogar eine Verdoppelung der bisherigen Fläche ermöglichen, so dass sich die neue Halle also auf längere Sicht im Zentrum des Firmengeländes befinde. Denn die Zahlen hätten von 303 Millionen Euro Umsatz auf 310 Millionen gesteigert werden können, und nun würde ein weiteres zehnprozentiges Wachstum angestrebt. Etwa 2.300 Mitarbeiter hat die ETO insgesamt, 1.150 am Standort Stockach. Dort hätten sich manche Sorgen gemacht, so der Geschäftsführer, als Werke in Polen, China, Indien und Mexiko eröffnet wurden. Doch diese Sorgen seien unbegründet, denn die so entstandene Internationalität sei keine Bedrohung für den Standort Stockach, sondern eine Chance, das Knowhow noch weiter zu streuen.
Ein Bekenntnis zum Standort Stockach sieht denn auch Werner Gaiser in Vertretung von Bürgermeister Rainer Stolz in dem Neubau. Und er firmierte angesichts des imposanten Neubaus den Firmennamen kurzerhand um: »ETO« steht demnach nicht mehr für »Elektroteile Oberuhldingen«, sondern für »eine einfach tolle Organisation«.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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