Stockacher Narrengericht stellt aus
Kleines Sammelsurium
Stockach. Im Schaufenster des ehemaligen Schuhhaus Rapp in der Hauptstraße, gleich gegenüber vom Hans Kuony Brunnen, ist seit kurzem eine kleine und zeitlich befristete Ausstellung zu bestaunen. Abends werden per Zeitschaltuhr die Scheinwerfer eingeschaltet, die die Ausstellung in ein schönes Licht präsentieren. Die Vermieterin stellt dem Narrengericht das Schaufenster bis Juli kostenlos zur Verfügung.
Damit reagiert das Narrengericht auch auf die vielen Anfragen und Wünsche von Touristen und Besucher der Stadt Stockach. »Immer wieder werden wir von Touristen darauf angesprochen, wo man denn etwas vom Narrengericht sehen könne«, so Jürgen Koterzyna bei der Enthüllung.
Außerdem möchte das Stockacher Narrengericht so auch einen kleinen Beitrag zur Attraktivität der Stockacher Oberstadt im Sinne eines lebendigen Stadtmarketings leisten, um »den Leerstand zu beseitigen«, so Koterzyna weiter. Die Ausstellung bot auch den Anlass, nebenbei die Kammer aufräumen zu können, scherzte der Narrenrichter.
Im Zentrum der Schaufensterausstellung stehen zwei Puppen mit den Häsern der Gerichtsnarren sowie einer Altstockacherin in historischer Tracht. Ersteres sind Leihgaben vom Stockacher Pfarrer Wolfgang Kunicki. Aus dem Narrengerichtsarchiv und der Kammer sind zahlreiche Schätze und Bilder der Stockacher Fasnacht sichtbar.
Urkunden, Orden des Hohen Grobgünstigen Narrengerichts, Bilder der Verurteilten, Narrenbuchtitel, Holz-Schemen der aktiven Laufnarren, Kappen, Saubloter und Latz der Hänselegruppe, Hut und Lederschutz der althistorischen Zimmerer Masken und sogar der Hans-Kuony-Sekt sind ausgestellt. Erinnerungen und Souvenirs sind zudem im Tourismusbüro erhältlich. Es lohnt sich also immer mal wieder einen Blick dorthinein zu werfen.
Das Narrengericht möchte mit dieser Aktion die Einwohner dazu animieren, einmal in ihren hintersten Ecken zu kramen und das ein oder andere Ausstellungsstück zur Verfügung zu stellen. Es finden sich bestimmt noch viele verborgene Schätze in Keller und Speicher oder aus Nachlässen in Stockach, ist sich Koterzyna sicher. Wer etwas findet kann gerne eine Mail an schaetze(at)narrengericht.de schreiben.
Und wer weiß, vielleicht findet sich das ein oder andere Exponat auch einmal im Stockacher Heimatmuseum – in der Abteilung Fasnacht - wieder.
- Graziella Verchio
Autor:Redaktion aus Singen |
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