Fasnetvergraben am Aschermittwoch in Stockach
Kleiner Sarg für eine ganz Große

Fasentvergraben in Stockach  | Foto: Ein Indianer kennt keinen Schmerz. Ein Indianer schon. Unter Heulen und Zähneklappern wurde die Fasnet 2017 am Narrenbaumloch vor dem Bürgerhaus zu Grabe getragen.swb-Bild: sw
  • Fasentvergraben in Stockach
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Stockach. Schon von weitem waren sie zu hören: die durch Mark und Bein gehenden Trauertöne der ganz in Schwarz gekleideten Hans-Kuony-Kapelle. Beim Narrenwirtshaus, dem Ringhotel »Zum Goldenen Ochsen«, waren die Trauernden losgezogen – flankiert und begleitet von einer Abordnung des Narrengerichts und seiner Gliederungen im Trauerflor und schwarzem Anzug. Weinend, klagend, heulend, greinend zog der Trauerzug am Aschermittwoch zum Narrenbaumloch vor dem Bürgerhaus »Adler Post« in der Hauptstraße in Stockach. Der Narrenbaum, der Stolz aller Narren, bleibt noch bis Lätare stehen, doch die Fasnet selbst wurde lautstark zu Grabe getragen – beim Fasnetvergraben.

In einen kleinen Sarg gepresst, nahm die Delegation Abschied von einer großen Saison. Drei mal wurde der Narrenbaum umrundet, dann wurde die Fasnet 2017 der ewigen Ruhe übergeben.
Begleitet von lobenden Worten. Bei der anschließenden Sitzung des Vereins Hans Kuony, des Fördervereins des Narrengerichts und seiner Gliederungen, schickte Narrenrichter Jürgen Koterzyna der Saison 2017 einen lobenden Nachruf nach: Es sei eine wunderbare Fasnet gewesen – begonnen mit einer feinen Dreikönigssitzung im gepflegten Rahmen des Bürgerhauses über den Hänseleball und die Bunten Abende bis hin zum kleinen Narrenbaumsetzen und dem Umzug am Fasnetsdienstag.

Besonders hob der Chef der Stockacher Narren auch die kleine, außerordentliche Gerichtsverhandlung am Fasnetdienstag in der Fortuna hervor. Gerichtsnarr Rainer Vollmer hatte die Herrenlehrbuben der Zimmer angeklagt, weil sie ihm seine Gerichtsnarrenkappe entwendet hatten. Dieser eher inoffizielle Termin war Fasnet und Narretei pur gewesen. Eigentlich hätte der SWR zu dieser Sitzung kommen müssen, meinte Narrenrichter Koterzyna. Doch auch ohne TV-Präsenz war es eine gelungene Veranstaltung gewesen.

Nach dem Rückblick des Narrenrichters galt es, noch eine Formalie abzuarbeiten. Nach Einsprüchen des Finanzamts und einer Satzungsänderung mussten personelle Änderungen vorgenommen werden. Narrenrichter Koterzyna und Laufnarrenvater Michael Kempter hatten bisher als erster und zweiter Vorsitzender des Vereins Hans Kuony fungiert. Diese Personalunion ist künftig nicht mehr möglich: Darum übernahmen Gerichtsnarr Markus Vollmer und Ordensmeister Wolfgang Reuther den ersten und zweiten Vorsitz im Verein Hans Kuony. Er werde sich aber weiterhin aktiv in das Vereinsleben mit einbringen, so Narrenrichter Jürgen Koterzyna.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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