Stadtmusik Stockach begeistert mit Weihnachtskonzert
Klassisch, modern, topp

Weihnachtskonzert Stockach | Foto: Mit einer hochklassigen Auswahl beeinndruckte die Stadtmusik Stockach vor 600 Zuhörern beim Weihnachtskonzert. swb-Bild: wh
  • Weihnachtskonzert Stockach
  • Foto: Mit einer hochklassigen Auswahl beeinndruckte die Stadtmusik Stockach vor 600 Zuhörern beim Weihnachtskonzert. swb-Bild: wh
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Stockach. Klassik trifft Moderne, Profession trifft Begeisterung, Fingerspitzengefühl trifft Publikumsgeschmack, so könnte in wenigen Schlagworten das Weihnachtskonzert der Stadtmusik umschrieben werden. Die Resonanz auf das Weihnachtskonzert der Stadtmusik Stockach in der Jahnhalle am Vorabend zu Weihnachten war durchweg das Gefühl eines gesteigerten Wohlbefindens voller Vorfreuden auf die kommenden Festtage.

Dem dirigierenden Musikdirektor Helmut Hubov war wieder etwas gelungen, was vom Konzept und Rezept her einfach klingt, in der Umsetzung und Realisierung durch die Hobby-Musiker aber hohen professionellen Anforderungen genügte. Spannung erzeugen mit Gegensätzen, sich in das Publikum hineinfühlen, mit herzerfrischender Begeisterung musikalisch kommunizieren. Und das Publikum war hoch zufrieden, applaudierte voller Dankbarkeit und Begeisterung. Schon nach wenigen ersten Takten hatte der Funke gezündet und war von den leidenschaftlich und engagiert spielenden Musikanten auf das hingebungsvoll lauschend Publikum übergesprungen.

Geschätzte 600 Zuhörer waren gekommen und eine begeisterte Chorsängerin brachte es auf den Punkt: “Mein Mann und ich kommen jedes Jahr. Dieses Weihnachtskonzert ist wieder hervorragend“. Dem konnte auch Bürgermeister Rainer Stolz in seinen überschwänglichen Lobes- und Schlussworten Nichts mehr hinzufügen. Gemeinsam verabschiedeten sich Orchester und Publikum in die anstehenden drei Sonntage mit „Stille Nacht, Heilige Nacht“.

Der erste Teil des Konzertes war den klassischen Komponisten Tielman Susato (um 1510/15 bis zirka 1570, Renaissance), Georg Friedrich Händel (1685 bis 1759, Barock) und Dmitri Shostakovich (1906 bis 1975, klassische Moderne) gewidmet. Leicht, festlich, beschwingt, tänzerisch und voller Lebenslust präsentierten die einzelnen Instrumentengruppen Susatos „Danserye“ und ließen die Bilder des tanzenden Adels in prunkvollen Gewändern unter kerzenstrahlenden Lüstern erstehen. Händels „Feuerwerksmusik“, ebenfalls in fünf Sätzen, verleitete wohl manchen Zuhörer wie von Moderatorin Nadine Heinzle vermutet, zum stillen Mitsummen. Schwebend, eilend, hüpfend, ruhend, die Solistenstimmen technisch untadelig, so interpretierte das städtische Orchester mit starkem künstlerischem Ausdruck.

Den sperrigen und technisch komplexen Finalsatz von Shostakovichs „Symphonie Nr. 5“ bewältigten die Musiker ohne schwerwiegende Patzer, verdienten sich so den erhobenen Daumen ihres Dirigenten und den stürmischen Applaus des Publikums. Nach der Pause beanspruchten die modernen Komponisten ihr Recht auf Darstellung. Das „Adiemus“ ist nicht nur ein Musikprojekt des walisischen Komponisten Karl Jenkins (1944), sondern auch der Titel eines Liedes, das Jenkins als Werbeauftrag für eine amerikanische Fluggesellschaft komponierte. Die fliegenden Töne hieraus ergriffen die Zuhörer genauso wie das „Time“ des Filmkomponisten Hans Zimmer (1957) aus der Schlusssequenz des Filmes „Inception“ (Beginn) mit seiner wunderbaren Dynamik.

Nach Nadine Heinzles Weihnachtsgeschichte zur Frage ihres siebenjährigen Sohnes „warum es Weihnachten überhaupt gebe“ erfreuten sich die Besucher an den „Weihnachtslieder Nr. 2“ von Peter Hope (1930). Mit Oboen, Flöten und Klarinetten, mit der ganzen Stadtmusik Stockach schwebten sie leicht über verschneite Weihnachtslandschaften in die kommenden Feiertage.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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