Fasneteröffnen mit den Jungnarren im Bürgerhaus »Adler Post«
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Fasneteröffnen im Bürgerhaus Adler Post  | Foto: Ein gelungenes Fasneteröffnen und -verkünden krönte das erste närrische Wochenende im Jahr 2017 in Stockach.swb-Bild: sw
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Stockach. Gute Stimmung, ganz im Geiste des närrischen Urvaters Hans Kuony, herrschte beim Fasneteröffnen und -verkünden des Stockacher Narrengerichts und seiner Gliederungen am Samstagabend nach Dreikönig. Familiär, heimelig, schnuckelig, vertraut, aber dennoch hochkarätig, abwechslungsreich und unterhaltsam begrüßten die Nachfahren Hans Kuonys eine lange Narretei, die erst am 1. März mit dem Aschermittwoch endet. Traditionell wurde das Programm von den Jungnarren aus den Gliederungen gestaltet, die einen hervorragenden Job machten.

Mit einem flammend guten Redebeitrag bestand auch Janis Zimmermann seine Feuertaufe in der Bütt, denn der 13-Jährige machte seine Sache mit seinem Vortrag über die Leiden eines männlichen Heranwachsenden bestens. Mit jungenhaftem Charme und einer wohl von Vater Rainer Vollmer ererbten Bühnenpräsenz erklärte er in frischer Unbekümmertheit, mit welchen Unbillen ein Junge zu kämpfen hat – beim morgendlichen Aufstehen, beim Experimentieren mit Gas im Chemie-Unterricht oder beim Heimkommen in einen von Frauen dominierten Haushalt. Aber auch im Team können Stockachs Nachwuchs-Narren fasnächtlich überzeugen: Die jungen Alt-Stockacherinnen entführten schwungvoll in die Rock‘n‘Roll-Klänge der 50er Jahre und ließen sogar den unvergessenen Elvis Presley wieder auferstehen. Und die jungen Marketenderinnen nahmen sich den »König der Löwen« vor und bestachen in einer tierisch guten Nummer tänzerisch mit Grazie, Eleganz und Dynamik. Beide Tanzdarbietungen zeugten von liebevoller Detailarbeit, professioneller Ausstattung bei Kostümen und Schminke, einer engagierten Choreographie und dem Einsatz aller Akteure.

In einer Kleinstadt blüht der große Tratsch. Das wussten die jungen Zimmerer sketchhaft in Szene zu setzen. Drei reife Damen sinnierten auf dem Friedhof über Sinn und Unsinn des Lebens. Ihr Mann wollte sein Vermögen mit in den Sarg nehmen, erzählte eine lustige Witwe. Da habe sie das Geld auf die Bank eingezahlt und ihm einen Scheck mit ins Grab gegeben. Eine andere wollte dem Wunsch des Verblichenen nach Abspielen von »Junge, komm bald wieder« auf seiner Beerdigung nicht entsprechen. Dafür wählte sie den ihrer Ansicht nach passenderen Titel »Jetzt kommen die lustigen Tage«. Die Illusion war so perfekt, dass ein Zuschauer verwundert feststellte: »Ach, diese Damen sind ja Jungs.«

Tiefgründig ging es beim Sketch der Aktiven Laufnarren zu, die eine komplizierte Liebesgeschichte erzählten und damit die generellen Kommunikationsprobleme zwischen Mann und Frau aufgriffen. Schon das Drehbuch bewies viel Fingerspitzengefühl und Geschick im Umgang mit Emotionen.

Auch Personalien wurden im Rahmen des Fasneteröffnen geregelt: Narrenrichter Jürgen Koterzyna verabschiedete seinen Vorgänger Frank Bosch mit einem lebensgroßen Foto, Harry Hahn wurde neu in die Reihen des Narrengerichts aufgenommen, Stefan Keil noch einmal in seiner Funktion als Narrenschreiber bestätigt, und jede Menge Orden und Ehrenzeichen wurden vergeben. Eine besondere Auszeichnung wurde Ingo Kalmbach zuteil, der 100 Mal als DJ das Fasneteröffnen begleitet hatte. Mit seinem 100. Auftritt verabschiedete er sich - und wurde dafür zum Ehren-Musikus ernannt.

Und dass ein Zuschauer immer wieder durch mehr oder weniger witzige Kommentare seinen Beitrag zum Gelingen das Abends leistete, wurde von Jürgen Koterzyna humorvoll honoriert: Er dankte dem Zwischenrufer für seinen Einzelbeitrag in der Bütt. Ein gelungenes Fasneteröffnen und -verkünden krönte das erste närrische Wochenende im Jahr 2017 in Stockach.swb-Bild: sw

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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