Schwarzwaldverein organisiert Wanderungen für Nicht-Mitglieder
Interesse an regionaler Kultur
Stockach. Auch der Schwarzwaldverein lud zur Jahreshauptversammlung ein, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Ein Schwerpunkt bei den Vorstandssitzungen sei die neue EU-Datenschutzverordnung gewesen. Wie ein Gespenst geistert die seit Mai 2018 gültige Verordnung durch die Köpfe vieler Vereinsvorstände und verbreitet die Besorgnis, insbesondere aufgrund unzureichender Einhaltung der neuen Datenschutz-Regelungen auf der Vereins-Internetseite für gebührenpflichtige Abmahnungen angreifbar zu sein. Umfassend informiert der Vereinsvorsitzende Manfred Kehlert die anwesenden Mitglieder über die Neuerungen beim Datenschutz. Eine zentrale Aussage: »Wer künftig nicht auf ein Foto wolle, müsse in Deckung gehen.«
Die eigentlichen Kernthemen des Vereins kamen im Jahresbericht des Vorstands dennoch nicht zu kurz. Insgesamt knapp 90 Kilometer Wanderwege in und um Stockach werden durch die beiden Wegewarte des Schwarzwaldvereins betreut. Mittlerweile würden die Pflegeleistungen am Wegenetz durch die Stadt Stockach vergütet, so Kehlert.
Das Jahresprogramm des Vereins umfasst nicht nur die verschiedensten Wanderanlässe und festen Wandertage. Das Interesse gilt auch der regionalen Kultur. Mit rund 80 Teilnehmern sei die Besichtigung eines Stockacher Unternehmens auf sehr große Resonanz gestoßen. Auch der Besuch bei einem Friedrichshafener Obstbauern sei ein Erlebnis gewesen. Nahezu schwärmerisch wurde von der Einladung in die Landesjagdschule Dornsberg berichtet. Neben Gaumenfreuden hätte es umfassende Informationen zur Hege und Pflege des Waldes und der Wildtiere gegeben. Das Ziel dieses alternativen Programms sei die Heimat besser kennen zu lernen, sagt Juliane Kehlert, Fachwartin für Öffentlichkeitsarbeit. Gemeinsam mit dem Tourismusamt der Stadt Stockach würden künftig Wanderungen geplant und organisiert für Nicht-Mitglieder und Touristen.
Die Wanderführer konnten über einen erfreulichen Wanderer-Zuwachs in allen Gruppen berichten. Mit durchschnittlich 31 Teilnehmern habe die Hauptwandergruppe in 2018 an ihrem wöchentlichen Wandertag insgesamt ca. 4.500 Kilometer zurückgelegt, berichtet Wanderwart Wilhelm Joos. Die Dienstagswanderer hätten im Vorjahr rund 3.800 Kilometer unter die Schuhsohle genommen, mit durchschnittlich 36 Wanderfreunden. Beliebt seien auch die Kurzwanderung von 30 Minuten bis zu einer Stunde am Freitag-Abend. Alle Anlässe würden durch den geselligen Teil abgerundet und bereicherten das soziale Vereinsleben.
Abwechslungsreich habe sich das Tourenprogramm der Radgruppe gestaltet, mit Tagestouren zwischen 65 bis 90 Kilometer und eine mehrtägigen Radwanderung im oberbayerischen Karwendelgebirge. Auch für 2019 sei »für alle etwas im Programm«, sagt Schriftführerin Brigitte Herb.
In ihrem Rechenschaftsbericht legt Kassiererin Bruni Struckat die Zahlen offen. Bei Einnahmen von ca. 36.500 Euro und Ausgaben in Höhe von etwa 40.000 Euro resultierte ein Verlust von rund 3.500 Euro. In 2018 seien höhere Ausgabe von knapp 9.000 Euro für den Unterhalt des Vereinsheims angefallen. Im laufenden Jahr bewege sich das Ergebnis wieder im Bereich der schwarzen Zahlen, beruhigt Vorsitzender Kehlert auf Nachfrage eines Mitglieds. Auf Antrag der Revisoren wird die Kassiererin, als auch der Vorstand einstimmig entlastet.
- Graziella Verchio
Autor:Redaktion aus Singen |
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