Kindergartengruppe für Flüchtlinge in Zozneggerstraße

In der Fremde heimisch werden

Stockach (sw). Auch die Kleinsten sollen in ihrer neuen Heimat ankommen. Darum möchte Hauptamtsleiter Hubert Walk eine Kindergartengruppe für Flüchtlingskinder in der Gemeinschaftsunterkunft (GU) in der Zozneggerstraße in Stockach einrichten. Im Rahmen eines allgemeinen Sachstandsbericht zur Lage der Schutzsuchenden im Hauptausschuss des Gemeindrats führte er aus, dass damit ein Angebot für den Nachwuchs der Schutzsuchenden innerhalb von kürzester Zeit geschaffen werden könne. Es sollen noch Gespräche mit dem Landkreis Konstanz als Mieter der Räumlichkeiten geführt werden, doch bis zur Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 27. April, möchte Hubert Walk im Rahmen der Kindergartenbedarfsplanung Ergebnisse vorlegen.

Für eine Kindergartengruppe in der Gemeinschaftsunterkunft sprechen aus Sicht des Hauptamtsleiters verschiedene Gründe: Im katholischen Kindergarten St. Marien waren einige Flüchtlingskinder aufgenommen worden. Das habe zu Anlaufschwierigkeiten geführt, die in anderen Kindergärten vermieden werden sollen. Die Gruppe in der GU könnte zudem eine vorbereitende Wirkung für den Besuch eines Regelkindergartens haben, und die Berührungsängste der Asylsuchenden, ihren Nachwuchs in einen Kindergarten zu schicken, könnten durch die räumliche Nähe minimiert werden.

Zudem werden die Plätze für die Drei- bis Sechsjährigen knapp. Für Kinder im Alter zwischen ein und drei Jahren sind laut Hubert Walk durch die Öffnung einer vierten Gruppe in der Kinderkrippe Plätze vorhanden. Bei Bedarf könne noch eine fünfte Gruppe mit zehn weiteren Plätzen in den Räumlichkeiten eingerichtet werden. Beim Rathaus ist zudem ein Kindergartenbau mit einer Gruppe geplant, der außerdem Erweiterungsmöglichkeiten bietet: »Dieser Bau wird aber frühestens zum Kindergartenjahr 2017/18 bezugsfertig sein.« Daher soll die Lücke bei der Betreuung der Drei- bis Sechsjährigen durch das Angebot in der GU in der Zozneggerstraße geschlossen werden.

- Simone Weiß