Neues Bild von Stockach entwickelt
Im ersten Jahr im Kulturamt schon ganz schön Gas gegeben

Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier bei ihrem ersten Jahresbericht im Stockacher Hauptausschuss mit Bürgermeister Rainer Stolz. | Foto: swb-Bild: Fiedler
  • Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier bei ihrem ersten Jahresbericht im Stockacher Hauptausschuss mit Bürgermeister Rainer Stolz.
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Stockach. Das gibt es sonst eher selten, dass Gemeinderäte während der Sitzung applaudieren. Nach der Vorstellung ihres ersten Berichts über die Arbeit des Kulturamts der Stadt, war das doch ein ausdrücklicher Lohn für einen außerordenlichen Einsatz der neuen Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier, die im November 2021 noch unter schweren Voraussetzungen inmitten weiterer Corona-Lockdowns losgelegt hatte. Doch schon bald begann ihre strategische Arbeit, die auch für eine starke Außenwirkung sorgten konnte. »Kultur ist für mich alles, was mit Menschen zu tun hat«, unterstrich Corinna Bruggaer in ihrer Vorstellung.

Und damit ist die Kulturarbeit in der Gemeinde auch höchst breit aufgestellt, sogar zum Teil mit der Wirtschaftsförderung der Stadt, die gleich auch mit dem Kulturamt ein neues Logo zur »besseren Sichtbarkeit« erhalten hatte im letzten Jahr, wie in der halbstündigen Vorstellung im Sauseschritt präsentiert wurde. Das Kulturamt hatte ja sogar die Organisation des Schweizer Feiertags als größtem Fest in der Stadt übernommen, weil der örtliche Gewerbeverbund HHG schon länger ziemlich schwächelt.

»Wenn ich an die ersten Jahre meiner Arbeit denke, dann sind das mehreren Welten, die sich hier entwickelt haben«, lobte Bürgermeister Rainer Stolz die Kulturarbeit der Stadt. Man habe es nun geschafft, ein offenes und bürgerfreundliches Haus anzubieten, was sich auch an vielen Rückmeldungen zeige. »Sie haben das erste Jahr ordentlich geklotzt, jetzt müssen Sie das noch steigern«, meinte Stolz mit Augenzwinkern. »Was Sie nach Corona geleistet haben, ist wirklich beachtlich«, lobte auch Wolf Dieter Karle von der Freien Wählern. Stockach sei deutlich wieder ins Licht gehoben worden, meinte er. Auch Claudia Weber-Bastong zeigte sich nicht nur von der Bilanz, sondern schon von der Resonanz übers Jahr beeindruckt, denn die Stadt sei durch diese vielen Schritte liebenswerter geworden. Nur Andreas Bernhart aus Espasingen wünschte sich, dass die Ortsteile nun auch noch mehr ins Bild integriert werden sollten.

Viele Schritte zur Kulturstadt

Wie Corinna Bruggaier in ihrer Express-Vorstellung auf vielen Folien darstellte, gab es ganz viele kleine Schritte zu einem großen Ganzen. Über verschiedene Soziale Medien ist das Kulturamt inzwischen schon aktiv. Die Infotafel der Tourist-Info wurde an die Vorderseite des Alten Forsthauses und damit an die Hauptstraße versetzt, für mehr Präsenz, in der Tourist-Info selbst gibt es vier Bildschirme mit aktuellen News zu Veranstaltungen und aus der Stadt. Hier habe man durch Katharina Riedle als neue Leiterin der Tourist-Info auch einen starken Motor gewonnen. Eine Logo-Familie wurde für die verschiedenen Bereiche inklusive Museum, Bücherei und auch für die Wirtschaftsförderung entwickelt, um darstellen zu können, was da zusammengehöre. Das wirke auch als Wertschätzung, so Bruggaier in ihrem Vortrag.

Schon seit ihrem ersten Arbeitstag sei es um die Miró-Ausstellung in Zusammenarbeit mit Museumsleiter und Archivar Johannes Waldschütz gegangen, was man mit 11.243 Besuchern, 189 Führungen und 99 verknüpften Veranstaltungen zum großen Event des Jahres gemacht hatte und was eben für Außenwirkung gesorgt habe.

Digitales Stadtarchiv

Dafür dankte sie Waldschütz ganz ausdrücklich, der sich ja »nebenher« auch noch um die Digitalisierung des Stadtarchivs kümmern musste, was aber auch Riesenschritte mit dem Fotoarchiv Hotz und den alten Tageszeitungen bis hin zu Ratsprotokollen gemacht habe, die nun sogar in Druckschrift übersetzt werden können dank künstlicher Intelligenz. Dort werde durch die Übernahme von 320 Archivmetern aus Ortsteil-Archiven nun aber der Platz richtig knapp. Eine Außenstelle habe man bereits einrichten müssen im alten Qiagen-Bau. Wie Stadtverwaltungsdirekter Hubert Walk als »Dienstherr« auf Nachfrage sagte, hängt die weitere Planung für ein eigenes Gebäude der Stadtbibliothek noch am passenden Grundstück in der Stadtmitte. Die Notwendigkeit zur räumlichen Erweiterung wurde schon vor zwei Jahren ausgesprochen.
Die Stadtbücherei selbst hat nach den Ausleihzahlen das Corona-Loch auch wieder überwunden. Mit den von der Bürgerstiftung unterstützten Lesetaschen, mit dem neuen Angebot »Schmöker & Schmaus«, mit dem digitalen Rückgaberegal, dem Sommerleseclub, ganz vielen Aktionen rund um die Jugendliteraturtage im Herbst, war das Team um Gabriele Gietz höchst aktiv als BotschafterInnen des Lesens gewesen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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