Narrentreffen am 22. und 24. Februar in Seelfingen
Ihr Name lautet Tradition
Stockach/Seelfingen. Das Wort »taub« passt nicht zu ihnen. Denn bei ihnen stößt die Fasnet nicht auf taube Ohren. Die »Taubenriedgärtner« aus Seelfingen bringen sich lautstark und engagiert für das närrische Brauchtum ein und halten die Narretei mit viel Einsatz hoch. Närrisches Treiben gab es in dem Stockacher Ortsteil schon sehr lange, doch 1949 wurde im Gasthaus Adler der Narrenverein Seelfingen ins Leben gerufen. Noch ohne passenden Namen. Diese Lücke wurde 1979 geschlossen, als sich die Seelfinger selbstbewusst »Taubenriedgärtner« tauften. Sie bestehen somit seit 40 Jahren, der Narrenverein feiert seinen 70. Geburtstag - zwei Gründe, um das Doppeljubiläum mit Pauken, Trompeten und einem Narrentreffen zu begehen. Am Freitag, 22. Februar, treffen sich die Feierwilligen zum Nachtumzug, am Sonntag, 24. Februar, geht es ab 13.30 Uhr auf zum großen Jubiläumsumzug.
Der Name ist Programm. Die »Taubenriedgärtner« bereichern die Fasnet mit ihren blumigen Kostümen, ihrem freundlichen Gärtnerhäs und dem farbenfrohen Blumenwagen, der ein Blickfang bei jedem Umzug ist. Der Name ist aber auch Tradition. In der Nähe von Seelfingen gab es einst ein Flurstück oder »Ried«. Ein Feuchtgebiet, das die Seelfinger vergebens urbar machen wollten. Da trotz aller Anstrengungen nichts auf dem Boden wachsen wollte, nannte sie es das »taube Ried« - daher der Name des Narrenvereins. Seine Geschicke werden von einem Elferrat gelenkt, dem Martina Braun seit 2013 als Präsidentin vorsteht. Zuvor hatten das Amt Männer ausgeübt: Alfred Heim (1949 – 1961), Willi Keller (1961 – 1962), Otto Braun (1962 – 1965), Lorenz Schnopp (1965 – 1991), Herbert Hug (1991 – 2004) und Hubert Aicheler (2004 – 2013).
Ein Satz aus dem Narrenspruch der Gründungsväter ist für die »Taubenriedgärtner« Verpflichtung: »....damit die Seelfinger Narretei für immer hoch in Floribus sei«. Darum wird die Fasnet nach allen Regeln der närrischen Kunst gepflegt: 1984 wurden die Seelfinger in die Narrenvereinigung Hegau-Bodensee aufgenommen, und sie sind stets in der fünften Jahreszeit aktiv. Und nicht nur da: 2001 wurde erstmals eine Kuhschisslotterie organisiert, die im Zwei-Jahres-Rhythmus durch ein Oldtimertreffen ergänzt wird. 2016, zum 15-jährigen Jubiläum, gab es zudem einen Feierabendhock am Montag. Doch nun freuen sich die »Taubenriedgärtner« vor allem auf ihr närrisches Doppeljubiläum, bei dem sie zeigen, dass sie gar nicht taub sind für die Wünsche von Besuchern, Gästen und Narren.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare