Die Wehren üben den Schulterschluss
Hilzinger Feuerwehrauto in Stockach
Stockach. Wenn das eigene Auto länger in die Werkstatt muss, bekommt man normalerweise immer einen Leihwagen. Auch wenn dieser nicht immer gleichwertig ist, so erfüllter er doch in aller Regel seinen Hauptzweck. Er bringt den Fahrer und seine Insassen von A nach B. Doch wie macht das die Feuerwehr? Hier gibt es viele unterschiedliche Spezialfahrzeuge. Jede Feuerwehr ist nach den örtlichen Gegebenheiten ausgerüstet und entsprechend auf die Technik spezialisiert und geschult. Was ist zu tun, wenn ein wichtiges Fahrzeug ungeplant ausfällt? Vor einer solchen Problematik stand die Freiwillige Feuerwehr Stockach Abteilung Stadt vor wenigen Tagen.
Einer der hauptamtlichen Gerätewarte der Feuerwehr stellte fest, dass das Löschgruppenfahrzeug 20/16 ein Problem an der Pumpe hat. Die Reparatur ist nur bei einem Spezialunternehmen in Herbolzheim möglich und dauert mindestens zwei Wochen. Dieses Fahrzeug ist für die Stockacher Stützpunktwehr allerdings das taktisch wichtigste Fahrzeug. Egal ob Verkehrsunfall, Brandeinsatz oder sonstige Lage. Sobald es eilig ist, fährt dieses Fahrzeug als erstes zum Einsatzort.
Aber ein Feuerwehrfahrzeug ohne funktionierende Pumpe ist nicht Einsatzbereit. Daher war es unumgänglich. Das Fahrzeug musste sofort in die Werkstatt. Am Tag als die Nachricht bekannt wurde, versammelten sich Freiwillige, um die gesamte Gerätschaft auszuladen. Alles was für technische Hilfeleistung benötigt wird, wurde auf den im letzten Jahr beschafften Gerätewagen verlastet. Und sollte ein Brandeinsatz sein, so hätte sofort eine Abteilung nachalarmiert werden müssen.
Währenddessen machte man sich auf die Suche nach einem Leihfahrzeug. Dieses gestaltete sich als sehr schwierig und es wurde Deutschlandweit nach einem kurzfristigen Aushilfsfahrzeug gesucht- so dass der Brandschutz sichergestellt werden kann. Es wurde ein sehr viel älteres aber sofort verfügbares Leihfahrzeug bei Dresden gefunden. Mit dieser sehr aufwändigen Option wurde bereits geplant, parallel dazu wurden aber nach weiteren Alternativen gesucht. Und manchmal liegt das Gute so nah.
Der Bund und das jeweilige Land haben in ganz Deutschland Löschgruppenfahrzeuge für den Katastrophenschutz (LF-KatS) verteilt. Die LF-KatS werden den jeweiligen Feuerwehren zur Verfügung gestellt und dürfen vollständig genutzt werden. Da diese aber in einem Katastrophenfall sofort mit Mannschaft in ganz Deutschland eingesetzt werden können, darf der örtliche Brandschutz nicht darauf beruhen. Es muss also eingeplant werden, dass dieses Fahrzeug jederzeit inklusive Mannschaft fehlen kann. Ein solches Fahrzeug, spezialisiert auf die Brandbekämpfung und Wasserförderung über lange Wegstrecken, steht bei der Freiwilligen Feuerwehr Hilzingen im Landkreis Konstanz. Nach Rücksprache mit dem dortigen Kommandanten durfte die Freiwillige Feuerwehr Stockach dieses Fahrzeug ausleihen. So konnte unkompliziert und schnell ein Leihfahrzeug organsiert werden. »Seitdem steht bei uns in Stockach ein fremdes Fahrzeug, erkennbar an der Beschriftung »Feuerwehr Hilzingen« und »Bevölkerungsschutz«. Es hat sich bereits in den ersten Einsätzen bewährt. So kann der Brandschutz in der Stadt auch in dieser Ausnahmesituation sichergestellt werden.«
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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