Erste Einblicke in die Renovierungs- und Umgestaltungspläne für St. Oswaldkirche
Heller, wärmer, gemeinsamer

Renovierungspläne St. Oswaldkirche Stockach | Foto: Stephan Kessler (Pfarrgemeinderat), Pfarrer Michael Lienhard, Architekt Gerhard Lallinger und Elisabeth Matthes (Pfarrgemeinderat) haben viele Pläne für die Neugestaltung der St. Oswaldkirche in Stockach (v.l.). swb-Bild: ver
  • Renovierungspläne St. Oswaldkirche Stockach
  • Foto: Stephan Kessler (Pfarrgemeinderat), Pfarrer Michael Lienhard, Architekt Gerhard Lallinger und Elisabeth Matthes (Pfarrgemeinderat) haben viele Pläne für die Neugestaltung der St. Oswaldkirche in Stockach (v.l.). swb-Bild: ver
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Stockach. Mit ihrem Zwiebelturm ist sie ein Wahrzeichen der Stadt: die Kirche St. Oswald. Die Kirche, die 1932 neu gebaut wurde, wurde im Laufe der Zeit einige Male saniert, zuletzt Mitte der neunziger Jahre. Nach rund 25 Jahren ist es nun wieder an der Zeit, die Kirche einer Neugestaltung zu unterziehen. Hierfür wurden seit 2018 zu Inspirationszwecken sechs Kirchen angeschaut und mit einigen Künstlern gesprochen, die Impulse zur Gestaltung der Kirche, insbesondere der Parabelform des Raumes, gaben, wie Pfarrer Michael Lienhard im Gespräch deutlich machte.

»Das hat uns bei den Überlegungen, wie wir die Kirche so sanieren können, dass sie, neben der Behebung der Mängel, auch der Liturgie, den Menschen und dem stimmigen Feiern des Gottesdienstes heute und in Zukunft möglichst gut entsprechen kann, sehr geholfen«, so Lienhard. Die Maßnahmen sollen rund drei Millionen Euro kosten, davon übernimmt die Erzdiözese Freiburg einen großen Teil. »Ein weiterer großer Teil kommt aus dem, was wir hier vor Ort angespart haben«, sagt Pfarrer Michael Lienhard. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, zu spenden. Startschuss für die Neugestaltung und Sanierung ist im Juni 2021 und soll bis Dezember 2022 dauern. Die Aktion steht unter dem Motto »Heller. Wärmer. Gemeinsamer.«

Einige Schwachstellen

Die Grundstruktur der Kirche sei zwar in Ordnung, jedoch gibt es einige Mängel, die dringend überarbeitet werden müssen, wie Stephan Kessler vom Pfarrgemeinderat erläuterte. »Besonders die starke Verschmutzung der Wände springt sofort ins Auge. Zwar ist das Rot der Seitenschiffe noch vorhanden, aber das Blau der Decke und das Gelb des Hauptschiffs sind einem fleckigen Grau gewichen.« Diese geometrischen Flecken seien ein bauphysikalisches Problem, sagt Kessler. Da die Kirche in Form einer Betonrippenkonstruktion errichtet wurde, deren Wände mit unterschiedlichem Baumaterial ausgemauert sind, bilden sich an der Wandoberfläche Zonen unterschiedlicher Temperatur und Feuchte ab, an denen Staub und Ruß unterschiedlich anhaftet.

Des weiteren soll die Nachhallzeit in der Kirche durch den Einsatz von Akustikplatten gesenkt werden, ergänzt der Markdorfer Architekt Gerhard Lallinger. Daneben wird auch noch die Orgel gründlich saniert, die Sitzbänke erhalten kontaktgesteuerte elektrische Sitzkissenauflagen. Sämtliche Öffnungsflügel der Fenster erhalten eine motorengesteuerte Zwangsbelüftung mit Feuchte- und Temperaturregelung.

Die Beleuchtung wird ebenfalls erneuert. So soll die Decke indirekt beleuchtet und aufgehellt werden. Hierzu wird die Unterseite des Übergangs zwischen Gewölbe und Flachdecke etwas verbreitert, um die LED-Beleuchtung verdeckt aufzunehmen. Die Seitengänge erhalten ebenfalls eine durchlaufende indirekte Beleuchtung. Ein Highlight wird das neue Lichtkreuz sein, das aus insgesamt 300 Stäben bestehen soll.

Kirche als Gemeinschaft erleben

»Unsere Kirche ist mit ihrer räumlichen Grundstruktur ein Gebäude, das vielfältige Möglichkeiten bietet für eine stimmige Weiterentwicklung«, so Lienhard. Daher soll der obere Chorraum mit Ambo und den Plätzen für die liturgischen Dienste und der Altarraum zusammenkommen, näher zur versammelten Gemeinde. Architekt Gerhard Lallinger hat mit diesem Grundgedanken einen Entwurf für den Zelebrationsbereich ausgearbeitet.

Der parabelförmige Grundriss soll in einem halbrunden, um zehn Stufen erhöhten Chorabschluss münden. Der Kreis schließt sich mit der geplanten halbrunden zweistufigen Erweiterung der Chorstufenanlage als neues, zum Volk hingerücktes, liturgisches Zentrum. Die obere Chorebene soll mit der neuen unteren Zelebrationsebene durch die durchgängige Erweiterung der Stufenanlage eine fließende Verbindung finden. Dort, wo die Marienstatue steht, soll eine kleine Kapelle entstehen, samt neuer, von dem Künstlerehepaar Susanna und Bernhard Lutzenberger aus Bad Wörishofen gestalteten Marienfigur. Die Oswaldkapelle soll als Begegnungsraum umfunktioniert werden, um sich nach dem Gottesdienst austauschen zu können.

Vorplatz wird auf Vordermann gebracht

Auch der Kirchenvorplatz soll erneuert werden. Notwendige Maßnahmen sind die Sanierung der Mauer und der Treppenanlage sowie neue Sitzgelegenheiten zu schaffen und Bäume zu pflanzen. Weitere Infos gibt es auf der neuen Homepage, das das Gemeindeteam ins Leben gerufen hat, www.stoswald.de

- Graziella Verchio

Autor:

Redaktion aus Singen

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