Gefeiertes Weihnachtskonzert in Stockach
Große Momente mit einer starken Stimme
Stockach. Die Stockacher Stadtmusik hat mit ihrem Weihnachtskonzert am Samstagabend in der Jahnhalle vor einer erfreulich starken Publikumskulisse unter der Leitung von Helmut Hubov erneut ein starkes Zeichen setzen können. Setzen konnte das Ensemble dabei auch auf die Sopranistin Angela Kerrison aus Zürich, die mit ihrem klar gesetzten Gesang und ihrer enorm präsenten Stimme diesen Abend zu einem ganz besonderen Genuss machte und mancher sich im Publikum wünschte, diese herrliche Stimmung möge hier nicht enden.
Die "Stille Nacht" gab es an diesem Abend sogar gleich zweimal zu erleben. Zu einem in einer opulenten Version der Stadtmusik als "Winters Night" von Franz X Gruber, und dann nochmals ganz betörend im Solo von Angela Kerrison fast nur mit Harfe begleitet.
Begonnen hatte der Abend sehr anspruchsvoll: mit der rund halbstündigen Interpretation der "William Byrd Suite" in sechs Akten zeigte die ganze Vielfalt des Orchesters auf, das hier sozusagen mit einem brillanten Marsch hier in der Halle angekommen war, um zum Finale gar die Glocken läuten ließ.
Dann am Angela Kerrison auf die Bühne, um das von Purcell und Händel beeinflusste "I Shall Love But Thee" von Jan van der Rost zum Besten zu geben und hier in den Text gar noch Zitate von Shakespeare eingeflochten hatte. Sie war einfach da und füllte die Halle in beeindruckender Souveränität mit ihrer warme temperierten Stimme. Ein Schlüsselmoment dieses Abends.
Dass auch ein "Flop" ein musikalischer Diamant sein kann, wenn man ihn nur richtig schleift, unterstrich das Orchester hier mit Händels "Berence" unter der Fühlung von Helmut Hubov. Und dann wieder Angela Kerrison, die nun mit der gut auf sie eingestellten Stadtmusik die Oper "Die tote Stadt" erzählte. Nach der Pause wurde es gar romantisch. Erst mit der "Letzten Rose" aus der Oper "Martha", und dann feurig mit der "Czardasfürstin" zu "Heia, in den Bergen".
Was ein Orchester unter anderem aus einem profanen Lied wie dem '"Tannenbaum" machen kann, führten die MusikerInnen in den "Minor Alterations Nr.2" des zeitgenössischen Komponisten David Lovrien als "Carols from the Dark Side" mit einigen überraschenden Wendungen vor. Und mit der "Tochter Zion" sowie den folgenden Zugaben wurde es dann erst richtig weihnachtlich in der Halle. Ein schöner Abend.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare