»G'sang for fun«: Lieder, Schlager, Pop und Fun
Grenzenlose Sangesfreude
Stockach (wh). Die Heidenfelshalle in Zizenhausen hatte zum frohen Stelldichein des Chorgesanges eingeladen und das begeisterte Publikum konnte, wie vom Gesangverein Zizenhausen angekündigt, einen schönen Konzertabend mit einem abwechslungsreichen Programm genießen. So vielversprechend und unterschiedlich die Namen der drei Chöre auch klingen mögen, so einheitlich und verbindend waren ihre hehren Absichten, die vielen Freunde des Chorgesanges aufs Beste zu unterhalten und zu begeistern. Und das Publikum ließ sich ziemlich schnell gefangen nehmen und lauschte andachtsvoll den technisch teils sehr versierten Vorträgen. Aber noch dankbarer war es für die humorvollen und aus frohem Sangesherzen erstrahlenden Weisen querbeet von Konstanz bis ins schweizerdeutsche Grenzland um Ramsen und Buch. Und darin lag an diesem Chorabend der Reiz der stimmlichen Vielfalt gepaart mit dem jeweiligen aktuellen Lebensgefühl mit seinen Empfindlichkeiten und vielfältigen Gefühlen.
Der gastgebende Gesangverein »G'sang for fun« mit Dirigentin Gaby Henninger und Conny Heggemann am Klavier legte den Schwerpunkt auf das englischsprachige Liedgut mit Klavierbegleitung und setzte damit einen beachtlichen künstlerischen Kontrapunkt. Wobei Udo Lindenbergs »Hinterm Horizont« bereits Freddys Lieder »Heimweh«, »Seemann« oder »Die Gitarre und das Meer« erahnen ließ.
Der Schweizer Männerchor »Marabu« mit seinem Dirigenten Gottlieb Ruh und seinem witze-sprücheklopfenden, knarzig-humorigen Moderator verkörperte den bodenständigen, heimat- und traditionsverbundenen typischen Männergesangsverein, der auch seine sprachlichen Wurzeln nicht verleugnet. Schwyzer Dütsch, ein ursprüngliches Alemannisch und im Hegau immer wohlgehört, war ein stolzer Bestandteil des volksnahen Liedgutes der gestandenen Schweizer Männer. Und diese Kameradschaft drückte sich nicht nur in dem engen, von Frauen nicht zu durchdringenden Sangeskreis um den Dirigenten aus, sondern auch in Liedern wie der »Abendstille in den Bergen« und dem »Alphüttli«, dem grandiosen »Siloballen Blues«.
Und diese gaudihafte Stimmung war ganz schön ansteckend. Die ganze Bandbreite gesanglicher Stimmungen entfalteten die Querbeet-Sänger aus Konstanz unter Leitung von Marina Menzel. Auch sie sind ein Männerchor klassischer Schule, haben sich aber seit langem auch der Welt des Schlagers und des Pop geöffnet. Und ohne eine ordentliche Portion Humor und herzlicher Lockerheit geht auch bei diesen Sängern kaum etwas. Vom bedächtigen, andachtsvollen »Übern See«, der neugierigen Autobahnfahrt »Im Wagen vor mir« bis in »Die kleine Kneipe« machten sie sich im Humorlied »Durch's Wiesental« auf die Socken. Dass sich die drei Chöre ihre Zugaben nicht abtrotzen lassen mussten, braucht nicht erwähnt zu werden.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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