Wochenblatt-Interview mit Anja Schmidt von HHG
Geschäfte mit Herz

Foto: Stockach ist eine liebenswerte Einkaufsstadt - davon ist Anja Schmidt, die zweite Vorsitzende von Handel, Handwerk und Gewerbe (HHG), überzeugt. swb-Bild: sw
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Stockach (sw). Das geplante »ECE« in Singen, verschiedene Veranstaltungen, die Solidarität unter den Geschäftsleuten - viele Themen beschäftigen den Stockacher Einzelhandel. Dazu ein Gespräch mit Anja Schmidt, der zweiten Vorsitzenden des Interessenvereins Handel, Handwerk und Gewerbe Stockach (HHG).

WOCHENBLATT: Was plant der Stockacher Handel bis Jahresende?

Anja Schmidt: Zunächst steht am Sonntag, 9. Oktober, der verkaufsoffene Sonntag an, den wir unter das Motto »Bienenstarker Apfelsonntag« stellen möchten. Denn es wird nach der tollen Premiere im letzten Jahr wieder eine Aktion mit Bianca Duventäster vom Bezirksimkerverein geben. Denn ohne Bienen gibt es ja bekanntlich keine Äpfel. Ihre Verknüpfung des verkaufsoffenen Sonntags mit einem Tatort hat hohe Wellen geschlagen. Es gibt viele Nachfragen, und sie hält Vorträge darüber im ganzen Land. Am Sonntag, 13. November, steht dann der dritte und letzte verkaufsoffene Sonntag in diesem Jahr unter der Überschrift »Glücksmomente« an. Und wir veranstalten noch unsere monatlichen Stammtische.

WOCHENBLATT: Wie sind denn die Erfahrungen mit diesen informellen, monatlichen Treffen?

Anja Schmidt: Der Stammtisch wurde ins Leben gerufen, um in geselliger Runde zusammenzukommen, Ideen auszutauschen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Manchmal sind auch mehrere Interessierte da, doch manchmal ist die Nachfrage äußerst gering. Daher bin ich am Überlegen, ob wir auf einen Zwei-Monats-Rhythmus ausweichen sollen. Denn Gemeinschaft möchte ja auch gelebt werden. Aber diese Gemeinschaft spüre ich leider noch nicht.

WOCHENBLATT: Wie könnten denn die Aktionen des Stockacher Handels weiter angekurbelt werden?

Anja Schmidt: Hier stoßen wir bei HHG als Ehrenamtliche mit einem begrenzten finanziellen Rahmen und mangelnder Zeit rasch an die Grenzen unserer Leistbarkeit und Machbarkeit. Mit Kulturamtsleiter Stefan Keil arbeiten wir bei diversen Events bereits sehr erfolgreich zusammen. Doch es gibt meines Erachtens nach noch mehr Möglichkeiten, mit der Stadt gemeinschaftliche Dinge und Vorhaben voranzubringen.

WOCHENBLATT: Gibt es keine Chance mehr für die Idee, einen Weihnachtsmarkt umzusetzen?

Anja Schmidt: Eine Chance gibt es immer, und wir arbeiten daran und bringen uns ein. Doch die Organisation können wir nicht alleine stemmen und brauchen dazu Unterstützung!

WOCHENBLATT: Wie beurteilt HHG die mögliche Ansiedlung des Einkaufszentrums »ECE« in Singen?

Anja Schmidt: Widerstand oder Gegenwehr des örtlichen Handels gegen das »ECE« ist unrealistisch, denn die Bildung großer Handelszentren ist unaufhaltsam. Uns kleinere Einzelhändler wird die Ansiedelung weniger treffen, denn wir haben unsere Stammkundschaft, richten uns individuell nach den Kunden und bieten ihnen etwas Besonderes. Hier ist jeder einzelne Händler für sich selbst verantwortlich. Aber wir müssen überlegen, wie wir uns positiv abgrenzen können. Man muss sein Geschäft mit Herz führen, dann zieht man Leute an. Denn so schafft man Identität. Wie attraktiv Stockach wirkt, zeigt ja auch die Ansiedelung von neuen Geschäften in der Oberstadt. Darunter ist auch ein Rollerladen.

Interview Simone Weiß

- Simone Weiss

Autor:

Redaktion aus Singen

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