Bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen des Korbinian-Brodman-Museums wurde der Pionier der Hirnforschung geehrt
Geheimnisse des Gehirns

Brodman | Foto: Prof. Dr. Hans-Peter Thier bei seinem Vortrag zum Thema »Faszination Gehirn« anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Korbinian-Brodman-Museums in Hohenfels. swb-Bild: ml
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Hohenfels. Zum zehnjährigen Bestehen des Korbinian-Brodman-Museums in Hohenfels wurden der außergewöhnliche Forscher und sein wissenschaftliches Werk bei einem Festakt geehrt. Jochen Goldt, der Leiter des Korbinian-Brodman-Museums, ging eingangs auf Schul- und Ausbildungszeit des Pioniers der Hirnforschung ein, dessen Identifizierung von 52 unterschiedlich strukturierten Feldern in den Hirnrinden, die bis zum heutigen Tag noch weitgehend gültig sind und der am 17. November 1868 in Liggersdorf geboren worden war. Brodman hatte sein Staatsexamen im Wintersemester 1894/1895 gemacht und seine Approbation als Arzt am 21. Februar 1895 erhalten.

Wie Goldt ausführte, war der Hirnforscher an unterschiedlichen Kliniken und Anstalten tätig. Bei seinen Forschungen habe er entdeckt, dass der Großrindenaufbau bei Menschen und bei Säugetieren identisch sei.
Seine Ergebnisse, die zu Karten der Struktur des Gehirns führten, seien mittlerweile Bestandteil jeder ärztlichen Ausbildung. In seiner Heimatgemeinde habe man die Entscheidung getroffen, dem bedeutenden Forscher aus Liggersdorf im Rathaus ein Museum einzurichten, nachdem ein Gedenkzimmer in der Grundschule zu klein geworden sei.

Anlässlich der Jubiläumsfeier wies Richard Meyermann, emeritierter Professor der Pathologie an der Universität Tübingen, in seinem Beitrag darauf hin, dass der Hirnforscher seine Erfolge im Neuen Biologischen Institut von Oskar Vogt in Berlin an der Tübinger Psychatrischen und Nervenklinik ab dem Jahr 1910 nicht aufrechterhalten habe können. So habe sein Aufenthalt in Tübingen schon im Jahr 1914 wieder geendet.
Professor Dr. Hans-Peter Thier von der Universität Tübingen befasste sich unter dem Titel »Faszination Gehirn« mit der Gestaltung von subjektiver Wahrnehmung von Raum und Zeit anhand dessen, was unser Gehirn aufnimmt. Die praktische Umsetzung dieser theoretischen Ausführungen sah Thier in der Vorbeugung bei altersbedingten Erkrankungen wie Alzheimer, bei denen gesteigerte Körperaktivität bei älteren Menschen das kognitive Leistungsvermögen fördere.

Jochen Goldt äußerte bei der Feier den Wunsch, dass sich jemand finde, die oder der das Museum künftig in Leitungsfunktion betreuen werde.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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