Neu: »Begegnungscafé« für Einheimische und Migranten
Gegen die Dämonen der Vergangenheit

Melanchthonkirche in Stockach  | Foto: Im evangelischen Gemeindehaus bei der Melanchthonkirche möchte Ute Braun ein »Begegnungscafe« zwischen Einheimischen und Migranten etablieren.swb-Bild: sw
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  • Foto: Im evangelischen Gemeindehaus bei der Melanchthonkirche möchte Ute Braun ein »Begegnungscafe« zwischen Einheimischen und Migranten etablieren.swb-Bild: sw

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Stockach. Kreuzkümmel ist das neue Gewürz in der Küche von Ute Braun. Es verleiht ihren Gerichten eine neue, bisher unbekannte Note, meint die 51-Jährige aus Hohenfels – und sie findet das gut. Durch den Kontakt mit syrischen Flüchtlingen hat sie die neue Geschmacksrichtungen kennengelernt, war zuerst skeptisch gewesen, hatte sich dann aber daran gewöhnt und sie sogar schätzen gelernt. Das ist nur ein winziger Aspekt, ein kleiner Gewinn, der das Zusammentreffen verschiedener Kulturen mit sich bringt. Doch Ute Braun hofft auf mehr: Seit 1. Dezember 2016 ist die Diplom-Sozialpädagogin und Erzieherin mit einer 50-Prozent-Stelle Beauftragte für Flucht und Migration des evangelischen Kirchenbezirks Überlingen-Stockach und somit qua Amt für eine Verbesserung und Förderung der strapazierten Willkommenskultur zuständig. Ihr erstes Projekt: die Schaffung eines »Begegnungscafés«.

Eine Kontaktplattform für Einheimische und Migranten, eine Kennenlernchance für beide Bevölkerungsgruppen, eine Austauschmöglichkeit für Deutsche und Neubürger soll dieses »Begegnungscafé« nach dem Willen seiner Initiatorin werden. Immer dienstags am Spätnachmittag werden sich die Teilnehmenden im evangelischen Gemeindehaus bei der Melanchthonkirche in Stockach treffen, um Hemmnisse abzubauen, Missverständnisse zu bekämpfen, Ängste zu neutralisieren, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Es dürfe nicht vergessen werden, so Ute Braun, dass die Flüchtlinge oft traumatische Erlebnisse hinter sich haben, mit den Dämonen der Vergangenheit kämpfen müssen, furchtbare Erinnerungen verarbeiten müssen. Das mache das Einleben in einem fremden Land mit einer anderen Sprache, anderen Kultur und anderen Mentalität doppelt schwer.

Ein Stück gelebte Integration soll das »Begegnungscafe« daher werden. Den Satz von Noch-Bundespräsident Joachim Gauck, dass nun zusammenwachsen müsse, was nicht zusammengehört, möchte Ute Braun so nicht gelten lassen. Einheimische und Migranten würden schon ein Stück weit zusammengehören, meint sie – denn es seien alles Menschen, die nun in einem Land, auf einem Gebiet, in einer Region zusammenleben sollen. Ein Schritt im Aufeinanderzugehen soll dabei ihr »Begegnungscafé« sein.

Kontakt: Wer sich ehrenamtlich in das »Begegnungscafé« einbringen oder es einfach als Teilnehmer besuchen möchte, kann sich bei Ute Braun melden. Sie ist unter den Rufnummern 07557/82 06 20 oder 0151/28 77 40 36 und der E-Mail-Adresse Ute.Braun2@kbz.ekiba.de erreichbar.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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