Abholzungen entlang der Stockacher Aach nach Weihnachten
Fichten müssen weichen
Stockach (sw). Wenn sich Oswald Stetter freiwillig von einer ganzen Baumhecke trennt, dann muss er dafür gewichtige Gründe haben. Denn normalerweise kämpft der Chef der Technischen Dienste Stockach um jeden einzelnen Baumzweig: Doch an der Stockacher Aach lässt er nun tiefgreifende Fällarbeiten vornehmen. Die Abholzungen sollen nach den Weihnachtsfeiertagen beginnen.
Vom Clubhaus des VfR Stockach und dem Heim der Turngemeinde (TG) bis hin zum Parkplatz beim Freibad am Osterholz werden die Fichten gefällt. Sie stehen teilweise dicht gedrängt, teilweise mit Lücken an der zur Stadt hin gewandten Seite der Stockacher Aach und wurden von privater Hand gepflanzt. Denn das Grundstück war zuvor in Privatbesitz gewesen. Doch nach dem Aufkauf durch die Stadt können nun ökologisch notwendige Maßnahmen vorgenommen werden, erklärten Oswald Stetter und Joachim Specht, der für Holz zuständige Mitarbeiter bei den Technischen Diensten, im Pressegespräch.
Zuhause sind sie hier eigentlich nicht. Fichten passen nicht in ein Umfeld wie das der Stockacher Aach, erklären die beiden Experten. Diese Bäume fühlen sich eher im Bergwald zu Hause, brauchen Kühle und Feuchtigkeit und wirken daher am jetzigen Standort wie Fremdkörper. Außerdem sind die Sicherung des Hangs und die Festigkeit der Böschung durch diese Baumart nicht gewährleistet. Daher wird sie durch »standortgerechtere« Bäume ersetzt – Eichen, Bergahorn, Weiden und Schwarzeschen werden an Stelle der abgeholzten Fichten gepflanzt. Diese Bäume fühlen sich in dem Ambiente wohl, können dem abschüssigen Ufer Halt geben und verbessern auch die Optik, so Joachim Specht.
Nach den Weihnachtsfeiertagen wird mit den Fällarbeiten begonnen, die zwei bis drei Tage in Anspruch nehmen werden. Sie werden nicht von den Technischen Diensten selbst, sondern von einer Spezialfirma aus dem Stockacher Ortsteil Winterspüren durchgeführt. Das Pflanzen der neuen Bäume wird dann wieder von den Technischen Diensten übernommen. Oswald Stetter und Joachim Specht versprechen sich von der Maßnahme eine optische und ökologische Aufwertung der Stockacher Aach im Osterholz.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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