Stockacher Narren canceln Fastnachtsveranstaltungen für 2021
Fasnet zuhause erlebbar machen
Stockach. Stockach und Fastnacht gehören zusammen. Davon ist das Hohe Grobgünstige Narrengericht zu Stocken fest überzeugt. Bereits im Sommer werden der Beklagte fürs Folgejahr klar gemacht und sämtliche Vorbereitungen getroffen. Dieses Jahr mussten schweren Herzens das Narrengericht und die Gliederungen aufgrund der Corona-Pandemie die Entscheidung treffen, alle Präsenzveranstaltungen abzusagen, wie Narrenrichter Jürgen Koterzyna im Rahmen eines Pressegesprächs mitteilte.
Umzüge, Bälle, Bunte Abende und Saalveranstaltungen – all das kann unter den gegebenen Umständen nicht stattfinden. Davon betroffen sind auch die Rahmenprogramme für Kinder und Senioren sowie die Wirtshausfastnacht mit Kappenabenden und Schinkenessen in der Stockacher Gastronomie. Damit fällt auch die Narrengerichtsverhandlung ins Wasser (das WOCHENBLATT berichtete). »Unsere Narrengerichtsverhandlung lebt mit und durch das Publikum und seine spontanen Reaktionen im Saal. Das Wechselspiel aller Akteure auf der Bühne braucht den direkten Kontakt zum Publikum, dies und die farbenprächtige und stimmungsvolle Atmosphäre im Saal zeichnen unsere Veranstaltung aus«, so Narrenrichter Jürgen Koterzyna.
Allerdings: Die Fasnet 2021 fällt nicht komplett aus. »Wir wollen unter dem Motto ›Fasnet dahom – wir bringet d’Fasnet zu de Leut‹ von Dreikönig bis Aschermittwoch die Fastnacht für jeden zuhause im Kleinen erlebbar machen und dem Virus so die lange Narrennase zeigen«, kündigt Koterzyna an. Dazu wurden am Montagabend einige Ideen präsentiert.
So soll die Innenstadt wie gewohnt närrisch von der Schiller- über die Goethestraße bis zur Hauptstraße im Herzen Stockachs dekoriert werden. »Wir bitten alle Anwohner, Händler und Gewerbetreibende kräftig mitzumachen.« Zusätzlich können aus den Weihnachtsbäumen hauseigene Narrenbäume werden: Einfach nach Dreikönig die unteren Zweige absägen und den Dolden stehen lassen, schmücken und im Garten setzen. Die Zimmerer wollen an mehreren Standorten ebenfalls kleine Narrenbäume setzen, um »die Stadt der 1.000 Narrenbäume zu werden«.
Es wird ein Narrenblättle geben, genauso wie eine Hans-Kuony-Post und die Narrenfibel. Auch Kurzfilme sollen digital angeboten werden. »Es lohnt sich, ab Dreikönig immer mal wieder auf unserer Homepage oder ins Facebook zu schauen, was aktuell angeboten wird. Manches wird auch spontan angekündigt werden«, so der Narrenrichter.
Es wird auch ein Fastnachts-KIT geben, das alles beinhaltet, was man zur »Fasnet dahom« so braucht, etwa Pins, Luftschlangen und den Hans-Kuony-Sekt. Für jeden Fastnachtstag soll zu gegebener Zeit eine eigene Aktion für daheim angeboten werden. Ob Hemedglonker oder Laufnarrenmarkt, mit Kreativität ist vieles auch zuhause möglich. Wer tolle Ideen oder Anregungen hat, kann diese per Mail unter idee(at)narrengericht.de einreichen.
»Es ist schade, dass die Fastnacht nicht wie gewohnt stattfinden kann, aber vielleicht ist es auch mal gut, kurz innezuhalten. Vielleicht hat man dann neue Ideen, die man zu gegebener Zeit nutzen kann«, zeigt sich der Narrenrichter optimistisch.
- Graziella Verchio
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare