Gelebte Integration: Flüchtlinge erhalten den Laufnarrenschlag
Fasnet ganz international

Cafe International in Stockach  | Foto: Besondere Ehre: Jungendliche Flüchtlinge wurden zu Stockacher Laufnarren geschlagen. swb-Bild: Willi Zöller
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  • Foto: Besondere Ehre: Jungendliche Flüchtlinge wurden zu Stockacher Laufnarren geschlagen. swb-Bild: Willi Zöller
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Stockach. Die Akteure der Stockacher Fasnet bestimmten das Cafe International der katholischen Seelsorgeeinheit St. Oswald, das die Begegnung zwischen Einheimischen und Menschen mit Migrationshintergrund fördern möchte: Pfarrer Michael Lienhard moderierte den Nachmittag, Narrenrichter Jürgen Koterzyna war für die stattliche Abordnung des Narrengerichts mit verantwortlich, und die Nachwuchsnarren und die anderen Aktiven unterhielten das Publikum aufs Beste. Und fünf Flüchtlinge erhielten den Laufnarrenschlag als ganz besondere Auszeichnung.

Den Anfang machten die jungen Marketenderinnen mit ihrem Tanz in fantasievollen Tierkostümen, wird im Pressetext mitgeteilt: »Das Narrengericht brachte danach mit Liedern zur Stockemer Fasnet und dem Stockacher Narrengericht das Publikum in fasnächtliche Stimmung.« Alt-Narrenrichter Karl Bosch lieferte mit seinem Akkordeon die musikalische Begleitung. Das Publikum stimmte in die Weisen mit ein, denn Liederblätter zur Fasnet waren auf den Tischen ausgelegt. Narrenrichter Koterzyna gab die wichtigsten Erläuterungen zum Narrengericht und zu dessen Ursprung mit dem Privileg von 1351. »Er ging auch auf die Vielzahl der Narren aus aller Welt ein, die schon den Stockacher Laufnarrenschlag erhalten haben«, so der Pressetext von Willi Zöller. Interessante Fakten, die die fünf Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Iran gerne aufnahmen.

Nach dem Schunkellied »Jo, wenn Fasnet isch am Bodensee« stellten Pritschenmeister Michael Zehnle und Pfarrer Michael Lienhard das aktuelle Stockacher Narrenbuch vor. Darin hatten schon viele Narren ihren Spruch zum Laufnarrenschlag eingetragen. Schwungvoll ging es mit einem Auftritt der Jung-Altstockacherinnen weiter. Sie zeigten einen Tanz zur Musik und in Kostümen der Zeit von Elvis Presley. Bei der anschließenden Polonäse durch den Pallottisaal reihten sich Jung und Alt, Einheimische und Flüchtlinge sowie Aktive und Helfer ein.

Die lockere Atmosphäre an diesem Nachmittag erleichterte die Begegnung zwischen Einheimischen und Flüchtlingen. Inzwischen bestehen einige im Cafe International entstandene Kontakte schon seit über einem Jahr. So erfahren Flüchtlinge und auch ganze Flüchtlingsfamilien die wichtige Hilfe durch Einheimische etwa beim Umgang mit Ämtern und Behörden: »Wertvoll ist den Flüchtlingen natürlich auch der sprachliche Umgang beim Erlernen der deutschen Sprache.«

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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