Manfred Jüppner über Kindergärten und Schulen
Eltern wollen oft zu viel
Mühlingen. Kinder sind Zukunft. Und Zukunft kostet. Das führte mit anderen Worten auch Bürgermeister Manfred Jüppner im Rahmen der Bürgerversammlung im Rathaus von Mühlingen aus.
Die Personalkosten für die Kinderbetreuung würden den Haushalt der Kommune immer stärker belasten, während »sich unsere sächlichen Kosten eher im niedrigen Niveau bewegen«. Denn: »Zum einen wurde die Vergütung der Erzieherinnen außergewöhnlich erhöht, und zum anderen wurde der Personalschlüssel, also das Verhältnis Erzieherin/Kinder, deutlich angehoben«. Ausgaben für das Personal dieser Einrichtungen würden den Löwenanteil unter sämtlichen Personalkosten ausmachen. Aber, das räume der Gemeindechef ein, die Kindertagesstätten in Mühlingen sind personell und qualitativ sehr gut ausgestattet und aufgestellt.
Auf guten Wegen sieht der Bürgermeister auch die örtlichen Schulen. Die Grundschule wird von weit über 100 Jungen und Mädchen besucht, ist dadurch gestens ausgelastet und in zwei Jahrgangsstufen sogar zweizügig. Allerdings ist für die frei gewordene Leitungsstelle bisher keine Bewerbung eingegangen. Das Land müsse Leitungsstellen an Schulen attraktiver gestalten, da sich ländliche Gemeinden mit der Neubesetzung sehr schwer tun würden, so der Appell von Manfred Jüppner. Kritisiert wurde von dem Gemeindeoberhaupt auch die überzogene Erwartungshaltung vieler Eltern. Auf menschlicher Ebene müsse sorgsamer mit dem Lehrkörper und dem Personal in den Kindergärten umgegangen werden: »Insgesamt darf die Bemerkung erlaubt sein, dass Erzieherinnen und Lehrkräfte heute unter besonderer Beobachtung stehen.«
Gute Zahlen sind laut Verwaltungschef auch in der in privater Trägerschaft geführten »Weiherbachschule« in Zoznegg zu vermelden. Für das kommende Schuljahr werde mit so vielen Anmeldungen gerechnet, dass erstmals eine jahrgangsgetrennte Klassenbildung nötig werde. Die Schule muss laut Manfred Jüppner drei Jahre ohne staatliche Unterstützung durchhalten, da es für Privatschulen erst ab dem vierten Betriebsjahr Förderungen aus der öffentlichen Hand gibt. Die Gemeinde Mühlingen aber greift der Gemeinschaftsschule unter die Arme: durch Unterhalt und Bewirtschaftung des Schulhauses in Zoznegg, den Unterhalt der »Weiherbachhalle« für den Schulsport sowie jährliche Barzuschüsse für den Schulverein. Den Gesamtaufwand der Kommune für die »Weiherbachschule« bezifferte er mit fast 150.000 Euro.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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