Leserbrief zu Windkraft-Gemeinderatsbeschluss
»Eingriff in die Landschaft«

Foto: Zu einer möglichen Aufstellung von Windkrafträdern in der Region gibt es unterschiedliche Auffassungen. swb-Bild: sw
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Orsingen-Nenzingen (sw). Zur möglichen Aufstellung zweier Windkraftanlagen auf dem Kirnberg auf der Gemarkung Steißlingen erreichte das WOCHENBLATT die folgende Leserzuschrift:

»Am Dienstag, 13. September, nahm der Gemeinderat Orsingen-Nenzingen auf Einladung des Landratsamtes zum Bau von Windrädern auf dem Kirnberg Stellung. Im Beschlussvorschlag der Verwaltung war die Abwägung zwischen den Belangen des Landschaftsbildes mit den übrigen Belangen, insbesondere der Windhöffigkeit, die den Arbeitsunterlagen nicht beigefügt war, gefordert. Da dies nach Auffassung der Ortsverwaltung eine wesentliche Genehmigungsvoraussetzung sei, kann dem Antrag des Landratsamtes auf Erteilung einer immisionsschutzrechtlichen Genehmigung für die geplante Windenergieanlage auch nicht zugestimmt werden.

Diesem Argument schlossen sich nach zum Teil kontroverser Diskussion 13 Mitglieder des Gemeinderates an, zwei entschieden sich dagegen. Die Mehrzahl der Gemeinderäte sprachen in ihren Plädoyers dann doch die fragliche Windhöffigkeit an und ob eine Wirtschaftlichkeit der beiden Windräder, wie versprochen, gegeben sei. Die schwerwiegende, dauerhafte Beeinträchtigung des Landschaftsbildes stehe einer fragwürdigen, im Antrag nicht belegten Wirtschaftlichkeit gegenüber. Diesbezüglich wurde auch in der Bürgerfragestunde die fehlende zwölfmonatige Mastenmessung am Kirnberg von der Bürgerinitiative als Forderung erwähnt.

Für die Bürgerinitiative gibt es aber auch noch andere Gründe, weshalb die Windräder nicht gebaut werden dürfen. Der Eingriff in diese unberührte Landschaft wäre wesentlich und wohl nur der Beginn für den Bau von weiteren Anlagen, die zukünftig auch die Höhe von 200 Meter überschreiten können, wie ein Gemeinderat darstellte. Für die Vogelwelt gibt es am Kirnberg ein Dichtezentrum für den streng geschützten Rotmilan. Die Windräder würden die dortige Population bedrohen und für viele Orsinger Bürger würden die Windräder das Naherholungsgebiet Kirnberg zerstören.»

Wolfgang Müller

Bürgerinitiative Orsingen-Nenzingen

Die abgedruckten Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung der Einsender und nicht die Meinung der Redaktion des WOCHENBLATTs wieder.

- Simone Weiss

Autor:

Redaktion aus Singen

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