Stockach kündigt Temposündern den Kampf an
Eine neue »Blitzer-App«
Stockach (sw). Das würde ihm so passen. Stadtrat Wolfgang Reuther (CDU) forderte eine »Blitzer-App«, die Gemeinderäte exklusiv über aufgestellte Geschwindigkeitsmessanlagen informiert. War nicht so ganz ernst gemeint, was der Christdemokrat da im Rahmen der Haushaltsberatungen im Stockacher Gemeinderat vorschlug. Ernst aber meint Peter Fritschi, der Leiter des städtischen Ordnungsamtes, dass zwei stationäre Messanlagen für Espasingen und Mahlspüren im Tal angeschafft werden sollen. 150.000 Euro wurden dafür im Vermögenshaushalt eingestellt.
Angesichts der hohen Summe regte Wolfgang Reuther an, über ein Leasingmodell nachzudenken. Dann könne an mehreren Standorten gemessen werden. Und Andreas Bernhart, CDU-Gemeinderat und Ortsvorsteher von Espasingen, verwies auf die mit Hilfe von Bodenmessplatten durchgeführten Geschwindigkeitsüberwachungen in »seinem« Ortsteil. Auf der Basis dieser Ergebnisse könne die Häufigkeit der Tempo-Übertretungen und besondere Tatort-Brennpunkte ausgemacht werden.
Denn die Stadt verzeichnet rückläufige Zahlen bei den Bußgeldern. 550.000 Euro waren zu schnellen Autofahrern 2014 aus der Tasche gezogen worden, im Vorjahr waren es laut Verwaltungshaushalt nur noch 500.000 Euro gewesen. Das liegt laut Peter Fritschi auch daran, dass »das mobile Messgerät langsam den Geist aufgibt«. Doch mit der Installation der beiden neu anzuschaffenden Radaranlagen ist seiner Darstellung nach nicht vor Herbst zu rechnen, da die Polizei ihre Tätigkeitsschwerpunkte derzeit woanders habe.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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