20 Jahre Aufbauhilfe durch den Förderverein
Eine gute Medizin für das Krankenhaus

Krankenhaus-Förderverein  | Foto: Der Vorstand des Fördervereins des Stockacher Krankenhauses: Hubert Steinmann, Siegfried Bühler, Gudrun Stolz, Walter Knoll, Astrid Funk, Ingrid Veit und Werner Gaiser.swb-Bild: sw
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Raum Stockach. Die Nähe von Krankheit, Leiden und Vergänglichkeit, die At-mosphäre von Sterilität und Unnahbarkeit, das Entstehen von Beklemmung und Schwellenangst: Krankenhäuser können bei Besuchern und Patienten unangenehme Gefühle auslösen. Und hier möchte der Förderverein des Krankenhauses Stockach gegensteuern. Wie sein erster Vorsitzender Hubert Steinmann erklärt, ist es ein Ziel der gut 1.250 Mitglieder starken Gruppe, das negative Image von Kliniken ins Positive zu verkehren und im Krankenhaus vor Ort, soweit als möglich, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. Etwa 650.000 Euro hat der Verein in den 20 Jahren seines Bestehens für das Erreichen dieses ehrgeizigen Zieles ausgegeben, und er hat deshalb nach eigenem Bekunden allen Grund, seinen runden Geburtstag zu feiern: Einen Festakt zu zwei Jahrzehnten Krankenhaus-Förderverein Stockach gibt es am Mittwoch, 19. September, um 19 Uhr im Bürgerhaus »Adler Post«.

Neue Ultraschallgeräte, das Café im Eingangsbereich, die Außenanlagen rund um das Gebäude - überall hat der Förderverein seine Spuren hinterlassen. Die größte Ausgabe in seiner Geschichte, so Hubert Steinmann, waren gut 100.000 Euro für die Patientenaufnahme II, und etwa 40.000 Euro hat die neue Außenfassade gekostet. Auf drei Säulen sieht er die Arbeit von sich und seinen anderen ehrenamtlichen Mitstreitern ruhen - auf der medizinischen Versorgung, auf dem Wohl der Patienten und auf dem Einsatz für das Personal. So wurden ein Computertomograph, Blutdruckmessgeräte oder Langzeit-EKGs angeschafft, die Krankenzimmer wurden mit neuen Möbeln aufgewertet, und der Speiseraum des Personals wurde neu gestaltet. Möglich wird das Engagement des Fördervereins durch Mitgliedsbeiträge, Spenden der Mitglieder und Spenden von »Externen«.

Für Positionen zu sorgen, die nicht unbedingt notwendig sind, aber die Qualität des Hauses steigern - das ist eine weitere Zielsetzung des Vereins. Ein Gedanke, der schon die Gründerväter und die einzige Gründermutter beherrschte: Denn 1998 wurde der Verein von den Bürgermeistern Rainer Stolz, Manfred Jüppner, Bernhard Volk und Hans Veit aus Stockach, Mühlingen, Orsingen-Nenzingen und Hohenfels, von Stockachs Bürgermeister a. D. Franz Ziwey, dem damaligen Sparkassenchef Jürgen Bantle, dem heutigen Ehrenbürger Heinrich Wagner, Gerhard Straub von der ETO Magnetic, Manfred Hilpert und Renate Kamenzin ins Leben gerufen.

In den 20 Jahren seit seiner Gründung hat der Stockacher Krankenhausförderverein nichts von seiner Daseinsberechtigung verloren. Doch trotz seiner engen Identifikation mit seinem Ehrenamt findet der erste Vorsitzende kritische Töne: Die Existenz des Fördervereins, so Hubert Steinmann, sei ein sichtbares Zeichen für das Versagen der Politik auf Landes- und Bundesebene, die zentrale Bereiche wie eben die Krankenhäuser, Schulen oder auch die Pflege dramatisch unterfinanziert haben. Die Kommunalpolitik in Stockach nimmt er von dieser Schelte ausdrücklich aus. Habe sie das Krankenhaus doch immer großzügig unterstützt. Wegen der Lücken im Handeln der politisch Verantwortlichen in Bund und Land würde es keine Alternative zur ehrenamtlichen Tätigkeit in Fördervereinen geben, und es sei gut, Menschen zu haben, die sich dafür einsetzen würden.

Ob der Krankenhaus-Förderverein auch noch sein 40-jähriges Bestehen feiern wird? Da übt sich der Vereinschef in Zurückhaltung und möchte keine Prognose abgeben. Nur, dass es das Krankenhaus Stockach und damit auch seine Unterstützer mittelfristig geben wird, davon ist er überzeugt. Die jährlich etwa 500.000 Euro, die die Stadt Stockach für den Unterhalt des Hauses zuschießt, sind seiner Meinung nach nur ein geringer Preis für die Gesundheitsversorgung in der Verwaltungsgemeinschaft. Eine ortsnahe medizinische Versorgung, die soziale Nähe zum privaten Umfeld, die gute, schnelle Erreichbarkeit für besuchende Angehörige und die psychologisch-beruhigende Wirkung eines Krankenhauses in unmittelbarer Nähe zum Wohnort sind seiner Meinung nach unbezahlbare Werte.

Geburtstagsfest <strong style="line-height: 1.42857;">für alle</strong>

Der Förderverein des Krankenhauses Stockach feiert sein 20-jähriges Bestehen am Mittwoch, 19. September, um 19 Uhr im Bürgerhaus »Adler Post« mit einer Geburtstagsfeier für alle Mitglieder und interessierten Bürger. »Es erwartet Sie ein launiges Programm, Nachdenkliches, Bemerkenswertes, Erstaunliches, Lustiges, Überraschendes«, erklärt der erste Vorsitzende Hubert Steinmann in der Einladung. Nach dem offiziellen Part gibt es Fingerfood, Getränke und interessante Gespräche.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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