Wundervolles Weihnachtsgeschenk des Nellenburg-Gymnasiums
Eine grandiose Aufführung
Stockach (wh). Minutenlanger Applaus brandete durch die Sankt Oswald-Kirche in Stockach. Was die Zuhörer mit Klatschen nicht mehr ausdrücken konnten, ergänzten sie mit stampfenden Füßen, mit Bravorufen und mit teils staunend offenen Mündern. Die über 600 Besucher des Weihnachtskonzertes des »Nellenburg-Gymnasiums« durften eine vorweihnachtliche Bescherung allerhöchster Qualität erleben. Eine Bescherung, die sich über eine volle Stunde erstreckte und doch so fesselnd, faszinierend und filigran entwickelt war, dass die über 150 Mitwirkenden selbst das schönste Dankeschön geschenkt bekamen: den stürmischen Applaus des begeisterten Publikums.
Volker Schmidt zündete an der Orgel mit Felix Mendelssohn-Bartholdys Präludium 2 die Lichterkerzen an. Nach der angenehm kurz gehaltenen Begrüßung durch den Schulleiter des Gymnasiums Michael Vollmer wickelten die Musiker des Unterstufenorchesters und die Sänger des Unterstufenchores unter Leitung von Martina Hartmann die ersten Päckchen aus. Die 15 Musiker mit Stefan Gräsle am Keyboard demonstrierten ein beachtliches Leistungsniveau mit ausgeglichenem Vortrag, grundlegender technischer Sicherheit, solider Dynamik von Pianos zu Fortes, Ausdruckskraft und disziplinierter Beachtung des Hartmannschen Dirigats.
Und der Chor mit seinen 47 Sängern forderte nicht nur für jedes Kind einen Engel, sondern ging mit Maria durch den Dornwald und sandte göttliche Ruhe aus dem alten England zum lauschenden Publikum. Und dann entpackte das Nellenburg-Ensemble zusammen mit der Nellenburg Kantorei und der glänzenden Sopranistin Rebecca Lodemann unter ihrem Dirigenten Stefan Gräsle ein fantastisches, kostbar verpacktes, mit Silber- und Goldfäden durchwirktes Festtagskleid aus Felix Mendelssohn-Bartholdys( 1809–1847) musikalischer Schatztruhe (Psalm 42, Wie der Hirsch schreit).
Schönes aus der schönen Form, so kann das Zusammenwirken der drei musikalischen Bausteine, der christliche Aufbau des genialen Werkes zu Gottes Ehre wohl bezeichnet werden. Das gewaltige Klangvolumen von Chor und Orchester, das filigrane Ineinandergreifen der einzelnen musikalischen Elemente und die Krönung der Aufführung durch den jubilierenden Sopran in Arien und Rezitativen zauberten einen Kunstgenuss auf die Gesichter und ließ die Augen hoffnungsvoll erstrahlen. Sehnsucht als Teil der vorweihnachtlichen Stimmung kam zum Ausdruck und fand seinen Weg in die Herzen des Publikums. »Was will man da noch sagen, einfach wundervoll, wunderbar. Ich bin begeistert«. Er traf die Stimmung insgesamt, der Mann mit den glänzenden Augen. Und das so schöne Leuchten des Morgensterns als Zugabe ging im tosenden Dankeschön des Publikums fast unter.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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