»Goldäckerschule« mit geschmackvoller Pädagogik
Eine Firma mit Aroma

Foto: Schüler der »Goldäckerschule« arbeiten mit Unterstützung von Lehrerin Elisabeth Merkel-Wacker in der Schülerfirma. Hilfe bekamen sie dabei von der Stadtjugendpflege mit Frank Dei (links), Angelika Muffler von der »Krabbel-Babbel-Gruppe«, Frank Eichwald vo
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Stockach (sw). Der Geruch ist betörend. Ein bisschen so wie in Großmutters Küche. Diese Mischung aus Aroma, Selbstgemachtem und liebevoller Zubereitung, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Und das ist Absicht. Sieben Schüler der Klasse neun der Stockacher »Goldäckerschule« zaubern immer mittwochs von 11.20 bis 15 Uhr unter Anleitung von Lehrerin Elisabeth Merkel-Wacker und Hauswirtschafterin Monika Boldt leckere Gerichte. Nicht zum Vergnügen. Die Mahlzeiten sind als Verköstigung für die Mitschüler gedacht, die zum Nachmittagsunterricht im Schulhaus bleiben und für das Essen bezahlen.

Und hier wird nicht das Kochen selbst erlernt, stellt Elisabeth Merkel-Wacker resolut klar: »Dafür ist keine Zeit. Wir müssen etwas produzieren.« Dafür wurde eigens eine Schülerfirma gegründet, bei der reale Geschäftsbedingungen simulierte werden, wie Daniela Hauhut, die Rektorin der Förderschule betont. Möglich wurde dies durch Frank Eichwald vom »Aach-Center«, der die Arbeit der Hauswirtschafterin sponsert, und 500 Euro von CDU-Stadtverband und Krabbel-Babbel-Gruppe aus dem Erlös der Kinderkleiderbörsen in der Jahnhalle.

So wird ein Stück Arbeitsleben in die »Goldäckerschule« hereingeholt: »Die Schüler schließen einen Vertrag mit der Schulleitung ab, in dem ihre Rechte und Pflichten als Arbeitnehmer der Schülerfirma festgeschrieben sind«, so Daniela Hauhut. Das hat praktische pädagogische Vorteile: Geschäftsabläufe werden trainiert, die Einhaltung vertraglicher Verpflichtungen geübt, eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung vermittelt. Die Erfahrungen aus der Schülerfirma werden in verschiedene Schulfächer integriert: In Mathematik gibt es durch die Berechnung von Ausgaben, Umsatz und Gewinn erste Einblicke in die Buchhaltung, im Deutschunterricht wird das Schreiben durch Menüpläne, Anmeldelisten und Werbeplakate weiterentwickelt.

Daniela Hauhut: »Die Schüler beschäftigen sich am Beispiel der Schülerfirma im Wirtschaftsunterricht mit dem Aufbau und der Organisation von Firmen und den Aufgabengebieten der einzelnen Mitarbeiter«. Und das Wichtigste: Das Gekochte schmeckt ausgezeichnet.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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