Förderantrag über 150.000 Euro für Neukonzeption gestellt
Ein Update für das Stadtmuseum

Johannes Waldschütz  | Foto: Leiter Johannes Waldschütz möchte dem Stadtmuseum im Kulturzentrum »Altes Forstamt« in der Salmannsweilerstraße 1 in Stockach ein neues Gesicht geben.swb-Bild: sw
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  • Foto: Leiter Johannes Waldschütz möchte dem Stadtmuseum im Kulturzentrum »Altes Forstamt« in der Salmannsweilerstraße 1 in Stockach ein neues Gesicht geben.swb-Bild: sw
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Raum Stockach. Ein Museum ist kein einsamer Planet, irgendwo verloren im Weltall. Ein Museum sollte in einen ganzen Kosmos gesellschaftlicher Interaktion eingebunden sein. Einen größeren Platz in diesem Kosmos möchte Museumsleiter Johannes Waldschütz dem Stadtmuseum im Kulturzentrum »Altes Forstamt« in der Salmannsweilerstraße 1 in Stockach verschaffen. Im Hauptausschuss des Gemeinderats führte der Historiker aus, dass am 1. März ein Antrag bei der Förderlinie »Stadtgefährten – Fonds für Stadtmuseen in neuen Partnerschaften« bei der Kulturstiftung des Bundes gestellt wurde. Unterstützt werden aus diesem Topf Museen in kleineren bis mittelgroßen Städten mit einem auf zwei Jahre verteilten Geldbetrag in Höhe von 150.000 Euro. Der Eigenanteil der Stadt würde dann bei 15.000 Euro liegen – eine Summe, die der Ausschuss schon einmal einstimmig bewilligte.

Eine Entscheidung über den Förderantrag wird zur Jahresmitte erwartet, und bei einer Bewilligung sollen mit dem Geld die auf zwei Jahre befristete Stelle eines Projektleiters sowie Sachmittel für Sonderausstellungen und andere Veranstaltungen finanziert werden. In Gedanken hat Johannes Waldschütz das Geld bereits ausgegeben. Der Museumsleiter hat ein Sonderprojekt mit dem lyrischen Titel »Mein Stockach – dein Stockach. Geliebte Stadt, erlebte Geschichte, geträumte Zukunft« im Visier, das aus zwei Bausteinen besteht: Einmal plant Johannes Waldschütz eine Sonderausstellung im Jahr 2020, und dann soll die Bevölkerung in die Neugestaltung der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung im Stadtmuseum und den Aufbau einer Fasnachtsausstellung mit eingebunden werden.

Die Untertitel des Projekts sind dabei Programm. »Geliebte Stadt« bedeutet, dass im Museum gezeigt werden soll, was »Stadtrepräsentanten« mit Stockach verbindet, und bei »erlebte Geschichte« sollen neu Hinzugezogene verschiedener zeitgeschichtlicher Epochen wie Gastarbeiter, Spätaussiedler oder aktuell die Flüchtlinge darstellen können, wie sie nach Stockach kamen. »Geträumte Zukunft« schließlich steht dafür, was sich die Stockacher von ihrer Stadt erhoffen. Kurz, so das Fazit von Johannes Waldschütz: »Das Projekt soll in einem Dialogprozess erkunden, was die Stockacher mit ihrer Stadt und ihren Ortsteilen verbindet, warum und wie sie hier leben und was sie sich für ihre Stadt und ihr Museum erhoffen.« Angebote an Schulklassen, die Verknüpfung besonderer Orte in der Stadt mit dem Museum und Vorarbeiten zu einer Neukonzeption der Präsentation sind weitere Elemente des Projekts.

Mit Hilfe des Förderprogramms und der damit verbundenen finanziellen Mittel möchte Johannes Waldschütz verschiedene Ziele erreichen: Neue Zielgruppen wie Jugendliche oder Migranten sollen für das Museum gewonnen, die Besucherzahl gesteigert, das Museum mit dem städtischen Raum verknüpft werden. Eine Einbeziehung der Bürgerschaft in die Museumsarbeit, eine Interaktion mit der Stadtgesellschaft und verschiedenen Kooperationspartnern sowie ein Inventarisierungsschub für die städtische Sammlung durch die neue Stelle werden zudem angestrebt. Und Johannes Waldschütz möchte neue Themen aufbauen, neue Ausstellungsstücke präsentieren, die Dauerausstellung erneuern. Denn er möchte das Stadtmuseum in den Kosmos der Gesellschaft weiter einbinden.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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