Gemeindewahlausschuss und die Gültigkeit von Stimmen
Ein Smiley für Peter Adrian Gäng
Stockach. Auch Donald Trump erhielt eine Stimme. Aber nur eine einzige. Im Rahmen der Bürgermeisterwahl am Sonntag, 24. September, in Stockach konnten unter den Namen der beiden Bewerber - Amtsinhaber Rainer Stolz und Herausforderer Peter Adrian Gäng - auch andere Personen aufgeführt werden. Unter diesen zusätzlichen Namensnennungen, so wurde bei der Sitzung des Gemeindewahlausschusses bekannt gegeben, war Wolfgang Reuther, Gemeinderat, CDU-Fraktionschef und ehemaliger Landtagsabgeordneter, der Stimmen-König. Er wurde 42 mal genannt. Hinter ihm folgt Beate Klatt, ehemalige Ortsvorsteherin von Wahlwies, mit neun Stimmen. Alle anderen Genannten kamen auf weniger als fünf Stimmen. So Bürgermeister a. D. Franz Ziwey, der Ortsvorsteher von Espasingen Andreas Bernhardt, der Ortsvorsteher von Zizenhausen Michael Junginger oder die »Grünen«-Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger. Tatsächlich gewählt wurde aber natürlich Rainer Stolz mit 5.748 Stimmen oder 66,57 Prozent. Sein Herausforderer Peter Adrian Gäng kam auf 2.762 Stimmen oder 31,99 Prozent.
Der Gemeindewahlausschuss unter dem Vorsitz von Hauptamtsleiter Hubert Walk hatte auch die Aufgabe, die Arbeit der einzelnen Wahlbezirke zu prüfen. Hier hatte die Verwaltung Vorarbeit geleistet, erklärte Wahlleiter Thorsten Keller, und zwei Stimmzettel aussortiert, bei denen sie Bedenken hatte. Den einen Stimmzettel hatten die Wahlhelfer vor Ort zugelassen: Er zeigte ein Kreuz bei Rainer Stolz und einen Querstrich bei Peter Adrian Gäng. Der Gemeindewahlausschuss bestätigte die Gültigkeit, da der Wählerwille klar erkennbar sei. Beim anderen Wahlzettel hatte der Wähler seiner Kreativität freien Raum gelassen: Bei Peter Adrian Gäng hatte er einen Smiley gezeichnet, bei Rainer Stolz ein Gesicht mit heruntergezogenen Mundwinkeln. Die Wahlhelfer hatten den Stimmzettel abgelehnt, der Gemeindewahlausschuss ließ ihn zu. Auch hier war klar die Präferenz des Wählenden erkennbar. Am Ergebnis änderte sich dadurch natürlich nichts mehr.
Am Ende wies Hubert Walk darauf hin, dass gegen das Ergebnis der Wahl binnen einer Woche Einspruch beim Landratsamt eingelegt werden könne.
Der Gemeindewahlausschuss tagte mit Alexander Ecker, Hubert Walk, Dr. Joachim Lohner und Jochen Sigg.swb-Bild: sw
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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