CDU-Stadtverband Stockach: Christoph Stetter folgt auf Werner Gaiser
Ein sanfter Reformer
Raum Stockach. Er führte seine Partei mit Stil – nun hat ihn seine Partei mit Stil verabschiedet. Werner Gaiser, der scheidende Vorsitzende des CDU-Stadtverbands Stockach, wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung im VfR-Heim im Osterholz zum Ehrenmitglied ernannt. 13 Jahre lang war er den Christdemokraten mit Unterbrechungen vorgestanden, nun nahm er sichtlich gerührt die Ehrung entgegen. Zu seinem Nachfolger wurde Christoph Stetter bestellt – 37 Jahre alt, verheiratet, Vater zweier Töchter, für die Öffentlichkeitsarbeit des CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Jung zuständig, Sohn von Oswald Stetter, dem Leiter der städtischen technischen Dienste Stockach. Ihm werden als Stellvertreter Rolf Bart, Andreas Bernhart und Wolfgang Reuther zur Seite gestellt. Ziel dieser Wahlentscheidungen war laut Werner Gaiser auch eine klare Verjüngung des Vorstandes.
Mit diesem zwar nicht jugendlichen, aber doch jüngeren Team sprintet die Stadt-CDU mit ihren 112 Mitgliedern auf die nächsten Hürden zu, die vor allem durch die Kommunalwahlen am Sonntag, 26. Mai, gestellt werden. Mit 27 Kandidaten sei die Liste voll, vermeldete Werner Gaiser, der seiner Partei weiterhin als Beisitzer zur Verfügung stehen will. Sein Nachfolger Christoph Stetter gab sich in seiner Antrittsrede gemäßigt kämpferisch, angemessen dynamisch, verhalten fordernd und unaufdringlich modernisierend.
Kein stürmischer Revolutionär, aber ein sanfter Reformer. Oft würde er von Bürgern hören: »Wir wählen euch nicht mehr. Wir wählen Protest.« »Protest« aber bedeute AfD, und dem müsse gegengesteuert werden. Der neue CDU-Stadtchef möchte dies mit der Etablierung eines Bürgerdialogs tun, in dessen Verlauf die Mitbürger und Wähler in das Verfassen des Wahlprogramms miteinbezogen werden. Sie sollen ihre Meinungen, Ansichten und Wünsche miteinbringen können. Der erste Termin ist am Donnerstag, 22. November, in der »Fortuna«. Zudem möchte die CDU unter seinem Vorsitz mehr »rausgehen« und auf die Menschen zugehen.
Bei allen Verjüngerungstendenzen vergaßen die die Christdemokraten aber nicht ihre bewährten, treuen Mitstreiter. Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurden Ludwig Sturm und Rainer Bertsche ausgezeichnet. In seinem Schlusswort betonte Andreas Jung, dass nach den Querelen zwischen den Schwesterparteien CSU und CDU in Person von Horst Seehofer und Angela Merkel und den Koalitionsquerelen mit der SPD in Berlin nun wieder konstruktive Sacharbeit im Vordergrund stehen müsse. Es gehe darum, die Menschen ernst zu nehmen.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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