Bewegung in der Baumaßnahme Ortsumfahrung Espasingen
Ein Projekt für Generationen

Andreas Bernhart  | Foto: Espasingens Ortsvorsteher Andreas Bernhart setzt sich engagiert für eine Verwirklichung der Ortsumfahrung »seines« Ortsteils ein. swb-Bild: sw
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Stockach/Espasingen. Die Ortsumfahrung Espasingen ist eine unendliche Geschichte und erinnert an den Berliner Flughafen, dessen Vollendung ständig verschoben wird. Nun hat das Regierungspräsidium Freiburg eine öffentliche Informationsveranstaltung am Donnerstag, 12. April, um 18 Uhr im Werner- und Erika-Messmer-Haus in dem Stockacher Ortsteil angekündigt. Nach dem Ruhen des Planfeststellungsverfahrens seien Gutachten erneuert und ergänzt sowie die Planung optimiert worden, teilt die Behörde im Pressetext mit. Zu dem Riesenbauprojekt ein Interview mit Andreas Bernhart, dem Ortsvorsteher von Esapsingen.

WOCHENBLATT: Warum ziehen sich die Planungen für die Ortsumfahrung Espasingen schon so lange hin?

Andreas Bernhart: Die Gründe sind vielschichtig. Es ist schwierig, den Inhalt von zig Aktenordnern in wenigen Zeilen darzustellen. Seit 1970 gibt es hierzu Überlegungen und Versprechungen. Der Ausbau der Ortsdurchfahrt in Espasingen 1973 war nur als Provisorium gedacht. Die linienfestgestellte Straße zwischen der B 14 (Windegg) und Stahringen wurde trotz anders lautender Versprechen nicht weiter verfolgt. Auch das Planfeststellungsverfahren um das Jahr 1980 wurde für die erste Kompromissvariante nicht erfolgreich beendet. Mit der Finanzierung der Maßnahme über das Eisenbahnkreuzungsgesetz konnte zu Beginn der 2000er Jahre der vormals im vordringlichen Bedarf befindlichen Straße wieder eine Perspektive gegeben werden. Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich die großen Bemühungen meiner Vorgänger Hans Kempter, Gebhard Schulz und Bernd Schnoor erwähnen.

WOCHENBLATT: Das Planfeststellungsverfahren war vom Regierungspräsidium Freiburg für einige Zeit auf Eis gelegt worden. Was war der Grund für diesen Planungsstopp?

Andreas Bernhart: Im Jahr 2009 wurde durch Herrn Minister a. D. Willi Stächele die Einleitung eines neuen Planfeststellungsverfahren bekannt geben. Die Hauptgründe für die Verzögerungen waren, neben den finanziellen Mitteln, die fehlenden Planungskapazitäten beim Regierungspräsidium oder auch ein nicht mehr aktuelles Umweltverträglichkeitsgutachten.

WOCHENBLATT: Warum wird zur Vorstellung der Neuerungen ein öffentlicher Informationstermin anberaumt. Hätte eine Presseerklärung nicht gereicht?

Andreas Bernhart: Es handelt sich um das zentrale Thema, welches Generationen in Espasingen und Umgebung beschäftigt. Ein Ortschaftsrat steht immer im Dialog mit der Bevölkerung. Deshalb ist es meines Erachtens nach unerlässlich, die Bevölkerung zu informieren und mit einzubinden. Auch wegen der Transparenz. Da es neue positive Entwicklungen gibt, bat ich Yvonne Guduscheit vom Regierungspräsidium Freiburg, dies sowohl den Gemeinde- und Ortschaftsräten als auch der Bevölkerung vorzustellen. Auch nehmen wir gerne Anregungen auf.

WOCHENBLATT: Können Sie etwas zu den zu erwartenden Kosten sagen und dazu wer diese Ausgaben trägt?

Andreas Bernhart: Leider kann ich zu den Kosten noch nichts sagen. Dies wird am 12. April erläutert.

WOCHENBLATT: Warum setzen Sie sich als Ortsvorsteher so engagiert für die Verwirklichung der Baumaßnahme ein?

Andreas Bernhart: »Ich möchte erwähnen, dass es sich nicht nur um eine Umfahrung für die Ortschaft Espasingen handelt, sondern um den westlichen Bodensee. Mit dieser Umfahrung werden nachhaltig die Orte Sipplingen, Ludwigshafen und Espasingen entlastet. Die Verkehrsbelastung nimmt stetig zu. Dies zeigt sich sowohl in der Diskussion um das Thema Feinstaub wie auch in dem Lärmaktionsplan der Seegemeinden. »Lärm macht krank« – erst durch die Umfahrung erfolgt eine signifikante Reduzierung des Verkehrsaufkommens in den jeweiligen Ortsdurchfahrten. Wir alle, Bürgermeister, Abgeordnete, Bürgerinnen und Bürger, kämpfen seit nunmehr fast fünf Jahrzehnten gemeinsam für diese Umfahrung. Die B 313/B 34 trennt den Ort Espasingen. Neben einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität entlang der Ortsdurchfahrt bietet die Umfahrung darüber hinaus auch Entwicklungspotential für Espasingen.«

Das Regierungspräsidium Freiburg informiert am Donnerstag, 12. April, um 18 Uhr im Werner- und Erika-Messmer-Haus in Espasingen über den aktuellen Stand der Planungen zur Ortsumfahrung.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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