Die Herz-Jesu-Kirche in Zizenhausen hat neue Kirchenglocken erhalten. Diese wurden am 22. September feierlich geweiht.

Ein neues Geläut für Herz-Jesu

Stockach-Zizenhausen. Als Abschluss einer siebenjährigen Instandsetzung wurden am Sonntag, 22. September, in Zizenhausen die neuen Glocken der Herz-Jesu-Kirche vom emeritierten Weihbischof Dr. Paul Wehrle unter großer Anteilnahme der Bevölkerung offiziell geweiht.

Dieser verknüpfte bei dem Anlass die siebenjährigen Renovierungsarbeiten an der Herz-Jesu-Kirche seit 2012, die in zwei Bauabschnitten durchgeführt worden waren, mit der Zahl Sieben, die in der Bibel in vielfältiger Weise eine große Bedeutung besitze. Wehrle unterstrich, dass künftig all jene, zu denen der Ruf dieser Glocken dringen werde, gesegnet sein sollten.

Wie Stockachs Bürgermeister Rainer Stolz am Rande der Veranstaltung gegenüber dem WOCHENBLATT hervorhob, gehe mit den neuen Glocken für das Gotteshaus nicht nur ein wichtiger, neuer Abschnitt für Zizenhausen einher. Die Glockensegnung sei von wichtiger Bedeutung für die gesamte katholische Seelsorgeeinheit Stockach, unterstrich der Schultes.

Wie Michael Lienhard, der Leiter der Seelsorgeeinheit Stockach, im Gespräch mit dem WOCHENBLATT betont, sei mit der Glockensegnung ein wichtiger Abschnitt für das Gotteshaus zum Abschluss gekommen.
Wie er erklärt seien die bisherigen, in der Kirche eingesetzten Glocken aus dem Jahr 1925 aus Eisenhartguss gefertigt gewesen. Eine Restauration der Klangkörper habe sich jedoch als sehr aufwändig dargestellt, daher habe man sich für neue Glocken für die Herz-Jesu-Kirche entschieden.

Die Glocken seien von der Firma Rincker aus Sinn aus Bronze (78 Prozent Kupfer, 22 Prozent Zinn) im Gussverfahren gefertigt worden, führt der Pfarrer aus. Die »Herz-Jesu-Glocke«, mit 380 Kilogramm der größte und schwerste der drei Klangkörper, ist nach der Pfarrei in Zizenhausen benannt. Die mittlere Glocke trägt den Namen »Maria«, sie wiegt laut Pfarrer Lienhard 240 Kilogramm. Die dritte Glocke mit 190 Kilogramm Gewicht heißt »Sr. Ulrika-Glocke«, nach Schwester Ulrika von Hegne.

Wie der Geistliche ausführt, sind im zweiten Bauabschnitt ab 2017 für Glocken- und Glockenstuhlarbeiten Kosten von insgesamt 53.000 Euro angefallen. Die größte Glocke schlägt mit Kosten von 10.730 Euro zu Buche, die mittlere 7.650 Euro und die kleinste 6.550 Euro. Der Glockenstuhl aus Lärche-Massivholz koste 8.500 Euro, ebenso kämen noch drei Drehstrommotoren für etwa 2.000 Euro sowie die Demontage für rund 10.000 Euro hinzu.

Natürlich seien für alle Arbeiten an und um die Herz-Jesu-Kirche in Zizenhausen Zuschüssen von der Erzdiözese Freiburg eingegangen, ebenso von Seiten der Stadt Stockach sowie vom Breisgauer Religionsfonds.
Mit ihrem neuen Geläut konnten sich die Zizenhausener Bürger schon während der Glockenweihe anfreunden. Nachdem der emeritierte Weihbischof Wehrle die Klangkörper zunächst mit Myrrhe und Weihwasser segnete und schließlich mit dem Salböl Chrisam als Zeichen der Einheit mit Christus salbte, schlug er die Glocken schließlich mit einem Hammer erstmals an.

Wie Michael Lienhard ergänzt, gab es nach der Festmesse anlässlich der Glockenweihe, an der unter anderem die Kirchenchöre aus Hoppetenzell, Stockach und Zizenhausen sowie Zeno Bianchini und Matthias Stocker sowie das Blechbläserquintett »In sono tubae« mitwirkten, für Gemeindemitglieder die Möglichkeit, die Glocken selbst anzuschlagen. Am Mittwoch, 25. September, sollen laut dem Geistlichen die alten Glocken in Zizenhausen aus dem Kirchturm entfernt werden, das alte, bereits stark in Mitleidenschaft gezogene Glockengerüst herausgenommen und die neuen Glocken mitsamt neuem Gerüst eingefügt werden.

- Marius Lechler