Laufnarrenkappe als schickes Fasnetaccessoire
Ein närrischer Dresscode

Foto: Immer gut behütet: Die Laufnarrenkappe gereicht jedem (männlichen) Kopf zur Zierde und schmückt auch Gerichtsnarr Martin Bosch und Kulturamtsleiter Stefan Keil vor dem Konterfeit Hans Kuonys.swb-Bild: sw
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Raum Stockach (sw). Sie ist eine Zierde für jeden Kopf und ein würdiger Abschluss für jedes Gesicht. Voraussetzungen: Es muss männlich und mindestens 18 Jahre alt sein, und der Träger muss zuvor zum Laufnarren geschlagen worden sein. Ja, die Stockacher Laufnarrenkappe ist ein alt-ehrwürdiges Symbol für Brauchtum, ein Bekenntnis zur Tradition und eine Unterstützung der würdigen Narretei im Sinne Hans Kuonys. Darum rühren Gerichtsnarr Martin Bosch und Kulturamtsleiter Stefan Keil kräftig die Werbetrommel für die Kopfbedeckung mit den beiden Zipfeln und den neckischen Glöckchen: 80 Stück in den Größen 55 bis 65 sind im Kulturzentrum »Altes Forstamt« in der Salmannsweilerstraße 1 in Stockach vorrätig und können dort für 60 Euro erworben werden.

Das Narrengericht verdient daran gar nichts, betont Martin Bosch, denn die Kappen werden von einer Hutmacherei bei Bad Reichenhall in Handarbeit aufwändig hergestellt. Im Sommer wurden die feschen Mützen bestellt, und sie können während des ganzen Jahres im Kulturzentrum erworben werden. Allerdings nicht von jedem. Es liegt eine Liste vor, so Stefan Keil, auf der alle, die zu Stockacher Laufnarren geschlagen wurden, vermerkt sind.

Das sind seit 1754 an die 13.000 Personen, denen der feierliche Schlag als Persiflage auf den historischen Ritterschlag zu teil wurde. Ab Dreikönig können während der Stockacher Fasnet männliche, mindestens 18-jährige Personen nicht nur aus Stockach, sondern aus aller Welt dieses Ritual zelebrieren. Kandidaten werden vom Narrengericht dazu eingeladen oder können sich auch selbst mit dem Wunsch nach dem Laufnarrenschlag an das hohe Kollegium wenden. Eingerahmt von zwei Kerzenträgern müssen sie dann eine Eidesformel nachsprechen, sich drei mal vor dem Bildnis des Ahnherren Hans Kuony verneigen und einen Schlag von Pritschenmeister Michael Zehnle aushalten. Danach erhalten sie eine Urkunde und das Laufnarrenabzeichen, machen einen Eintrag ins Narrenbuch und können auf freiwilliger Basis eine Kappe erwerben. Martin Bosch sieht darin aber ein äußeres Zeichen der Laufnarrenwürde, mit der man(n) sich schmücken kann.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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