Diskussionen um hauptamtlichen Sportmanager
Ein hilfreicher Profi

Foto: Die Forderung von Wolf-Dieter Karle nach einem hauptamtlichen Sportmanager stieß im Stadtsportverband auf Widersprüche.swb-Bild: sw
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Stockach (sw). Wenn Profis den Amateuren helfen, dann könnte Vereinsarbeit professioneller werden. Mit dieser These erntete Wolf-Dieter Karle, der zweite Vorsitzende des Stadtsportverbandes Stockach, während der Mitgliederversammlung viel Widerspruch.

Seine Vorschläge: Ein fest angestellter, von allen Vereinen bezahlter Sportmanager mit entsprechendem Studienabschluss sollte ergänzt durch eine Halbtageskraft im Sekretariat die Ehrenamtlichen in den Vereinen entlasten. Dabei könnte der Hauptamtliche Aufgaben wie Verwaltungsarbeit, Netzwerkbildung, Vertretung bei den Verbänden oder Kassenführung übernehmen.

Dagegen fuhren die Vertreter von zwölf Stockacher Vereinen einige Attacken ins Feld: Dieser Sportmanager müsse die viel zitierte »Eier legende Wollmilchsau« sein, da er fundierte Kenntnisse von allen Vereinen, vom Hundesport über Leichtathletik bis hin zu Badminton, haben müsste. Zudem habe jeder Verein seine eigene Identität, Geschichte und Tradition, die es zu berücksichtigen gelte. Das sei schwerlich von einer Person zu schaffen. Eigenständigkeiten, Zuständigkeitsbereiche und Autonomie in den Vereinen müssten zudem aufgegeben werden.

Ein weiterer Punkt - die Finanzierung. Zur Bezahlung von 1,5-Stellen würde einiges an Kosten auf die Vereine zukommen. Bis zu 4.000 Euro im Jahr für die kleineren, zwischen 5.000 und 10.000 Euro für die größeren. Es sei schwer, die Mitglieder für eine solche Maßnahme zu gewinnen. Zumal bei den Vereinen Ehrenamtliche gerade zur Kostensparung eingesetzt werden. Das Sponsoring zur Gegenfinanzierung des Sportmanagers sei eine weitere Aufgabe, die bewältigt werden müsse - somit werde die Arbeit mehr statt weniger.

Die einzige Chance auf Umsetzung, so der Tenor, sei die Auflösung aller Vereine und ihre Weiterführung als einzelne Abteilungen eines übergreifenden Dachverbands. Darin aber sehen die Sportvertreter Probleme: Jeder Verein habe gewachsene Strukturen, um die es schade wäre. Und das Ehrenamt sei eine in Deutschland historisch verankerte Form des Engagements. Hauptamtsleiter Hubert Walk, der bei der Sitzung anwesend war, sagte zu, sich über einen möglichen Sportmanager informieren zu wollen - wenn denn Interesse daran bestünde.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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