Amtseinführung von Michael Wernersbach als Rektor der Schule Eigeltingen

Ein Goldschatz mit viel Schwein

Eigeltingen. Der anzubringenden Beamer halten, bis der Hausmeister mit dem richtigen Werkzeug zurück ist. Das Auto vollladen mit Schulutensilien. Crepes bei Schulfesten schmackhaft zubereiten. Auch das macht er noch. Neben seinen Aufgaben als Schulleiter. Michael Wernersbach, seit August 2016 Rektor der Gemeinschaftsschule Eigeltingen und damit Nachfolger von Werner Leber, wurde bei seiner Amtseinführung zu Recht als »Eier legende Wollmilchsau« bezeichnet. Als Mann für alle Fälle mit dem passenden Charakter. Von »Michels Flair« sangen seine Kollegen in der Mensa der Schule, und Bürgermeister Alois Fritschi nannte ihn in seiner gewohnt knackig-kurzen Rede einen »Goldschatz«: »Eigeltingen hat Schwein mit ihnen gehabt«.

Dabei hatte sich Michael Wernersbach zunächst für eine andere Richtung entschieden: Er studierte BWL, war damit nicht glücklich und sattelte daher auf das Lehramt um. Mit hervorragenden Zensuren, wie der stellvertretende Schulamtsleiter Victor Schellinger verriet, ohne dabei konkrete Zahlen zu nennen. Im September 2010 trat Michael Wernersbach seinen Worten zu Folge in den Schuldienst ein, bereits sechs Jahre später wurde er im August 2016 Leiter der Gemeinschaftsschule Eigeltingen, nach zwei Jahren als Konrektor. Für die vielfältigen Aufgaben überreichte Victor Schellinger ein Buch mit dem Titel »Schulinfarkt«, mit der Hoffnung, dass dieser in Eigeltingen nie eintreten werde. Victor Schellinger betonte, dass der in Speyer Geborene alle Attribute habe, um eine Schule zu leiten.

Das wurde vom Vorgänger im Amt bestätigt. Werner Leber, auch im Ruhestand unruhig und agil wie eh und je, erinnerte sich daran, dass er vor sieben Jahren zum ersten Mal von einem jungen Mann namens Michael Wernersbach gehört habe. Von Anfang an war er von dem Kollegen beeindruckt. Nur sein kurpfälzischer Dialekt sei schwer zu verstehen gewesen. Doch auch das wurde gelöst - und die Verständigung zwischen beiden war bestens. Er weiß »seine« Schule bei seinem Nachfolger in sehr guten Händen.

In seinen Dankesworten nannte Michael Wernersbach vor allem zwei Gefühlsregungen, die ihn bewegen würden - Dankbarkeit und Respekt. Respekt vor der Aufgabe und der Verantwortung, die er für so viele Menschen habe. Sein Ziel sei es, dass die Schule Eigeltingen ein Ort ist, den alle gerne aufsuchen. Das scheint der Fall zu sein, denn quer durch alle Grußworte, Beiträge und Lieder war das volle Lob des Pädagogen zu hören. Der Chor der dritten und vierten Klasse sang »Alle, alle sollen fröhlich sein«, die Tanzgruppe der Mädchen der Stufen sieben, acht und neun legten eine fetzige Sohle aufs Parkett, und Nicky Zufahl und Nicole Paffen vom Elternbeirat überreichten ihm ein Care-Paket - mit Nervennahrung, Erste-Hilfe-Kasten, Studentenfutter und einem gelben Pullover auf den modischen Spuren von Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher. Auch einen blauen Pullover bekam Michael Wernersbach. Den muss er aber wieder zurückgeben, da er dem Ehemann einer Dame vom Elternbeirat gehört. Doch den gelben Pulli darf er behalten. Dabei stand ihm der blaue Anzug zur Amtseinführung auch sehr gut.

- Simone Weiß