Bauenkapelle Mindersdorf bedankt sich bei ihren Fans

Ein Fest vor der Winterpause

Hohenfels. War es im letzten Jahr die Verabschiedung von langjährigen Leistungsträgern, die das Fan-Fest der Bauernkapelle Mindersdorf prägte, so war es in diesem Jahr die mit Spannung erwartete Premiere unter der Leitung von Michael Steiert. Viele der angereisten Gäste hatten die Kapelle in der neuen Besetzung noch nie gehört. So war vor dem Auftritt dem Publikum die Spannung anzumerken. Doch, wie im Pressetext mitgeteilt wird, meisterte der neue Mann am Dirigentenpult seine Sache mit Bravour.

Mit seiner jahrelangen Erfahrung, nicht nur bei der Bauernkapelle Mindersdorf, hat der neue Leiter Michael Steiert schnell die Zweifel beseitigt. Schon mit dem ersten Titel »00Wir sind die Bauern von Hohenzollern«, einem Titel von der allerersten CD, konnte die Kapelle das Publikum begeistern. Nur von kurzen Ansagen unterbrochen ging es mit altbekannten Stücken der Egerländer Musikanten oder aus dem Programm der Bauernkapelle Mindersdorf weiter. Von derzeit topaktuellen Titeln wie »Böhmische Liebe« über »Aus Böhmen kommt die Musik« erfolgte die Überleitung zu einem der vielen Solotitel an diesem Tag. »Zwei Egerländer Musikanten« mit den Solisten Herbert Lohr und Josef Brucker begeisterte das Publikum so sehr, dass eine Zugabe gefordert wurde.

Der nächste Solotitel, gespielt von Sebastian Blender am Tenorhorn folge: Mit dem Titel »Tenorhorn Souvenir« überreichte er den Besuchern symbolisch ein musikalisches Andenken. Spannend wurde es bei dem »Maxglaner Zigeunermarsch«, der extra für diesen Tag neu einstudiert wurde. Ein außergewöhnliches Solo für Posaunen, bei dem die beiden Solisten Emanuel Schwanz und Fabian Stark schon ihr ganzes Können aufbringen mussten um die teils sehr schwierigen Passagen zu meistern. Der Applaus zeigte, daß es ihnen hervorragend gelungen war. In die erste Pause ging es dann mit der allseits bekannten »Südböhmischen Polka«.

Den zweiten Teil eröffnete die Bauernkapelle Mindersdorf mit der flotten »Moravia-Polka«. Es folgte einer von vielen Gesangstiteln, die »Blasmusik aus Leidenschaft«. Dass dieser Titel sehr gut zu der Kapelle passt, konnte das Publikum den ganzen Tag spüren. Die Klarinettisten Ralf Amann und Siegfried Fetscher entführten das Publikum mit dem Solotitel »Spaziergang am Bodensee« in die nähere Umgebung. Routiniert trugen sie ihr Solo vor. Dass die Bauernkapelle Mindersdorf sich auch in der Schlagerwelt zurecht findet hat sie mit einem ABBA-Medley gezeigt. Die Solisten an den Posaunen und dem Flügelhorn bewiesen, dass man auch mit Blasmusik Schlager spielen kann. Bei dem bekanntesten Stück der Bauernkapelle Mindersdorf, »Jasmin« sang das Publikum begeistert mit. Dem Gassenhauer „ Die Kapelle hat gewonnen“ folgte das einfühlsame Gesangssolo »Gabrielas Song« , hervorragend dargeboten von der Sängerin Diana Wissler. Nach der »Borsicka«-Polka ging es in die zweite wohlverdiente Pause. Obwohl zwischenzeitlich schon drei Stunden vergangen waren, verließ kaum einer die Halle. Und die Musikerinnen (ja es sind tatsächlich inzwischen zwei Musikerinnen dabei) und Musiker belohnen dies mit ihrer immer noch vorhandenen großen Spielfreude.

Eröffnet wurde der letzte Teil aber erst mal total Schräg, jedes Register mit einem anderen Tempo, das wurde erst besser als der Dirigent Michal Steiert energisch eingriff. Genau so energisch weigerte sich dann die Tochter des Sängerpaares, Diana und Frank Wissler, während des Gesangstitels „Das Zigeunerkind“ bei der Oma zu bleiben. So blieb der Sängerin nichts anderes übrig, als ihre Tochter mit auf die Bühne zu nehmen. Diese genoss den Auftritt und den anschließenden Applaus sichtlich auf dem Arm ihrer Mutter. Im letzten Block ließ es sich der Dirigent dann nicht nehmen, das wiederum von Ernst Mosch bekannte Stück „Der Lieblingstrommler“ als letzten Solotitel des Tages zu spielen. Und wie er das tat begeisterte das Publikum! Nicht nur das Schlagzeug, auch die Bühne wurde in das Solo mit eingebaut.

Nach über vier Stunden animierte die Bauernkapelle Mindersdorf mit den Klassikern »Böhmischer Traum« , »Auf der Vogelwiese« und der »Slavonicka Polka« noch mal zum Mitsingen und Mitklatschen, bevor sie sich dann von Ihren Fans verabschiedete. Ohne Zugaben durften die Musiker aber nicht von der Bühne. Wieder mit einem Titel von Ernst Mosch »Wir sind Kinder von der Eger« wurde das Publikum endgültig entlassen. Mit glücklichen Gesichtern verließen die Gäste nach über vier Stunden Blasmusik aus Leidenschaft die Halle. Die Bauernkapelle Mindersdorf war die alte geblieben, oder wie ein Zuhörer meinte: Ihr werdet ja immer besser! Das Publikum war sich einig: Die Markenzeichen der Bauernkapelle Mindersdorf, der weiche Sound und der gute Gesang sind geblieben und die Titelauswahl erfüllt die Erwartungen an die Bauernkapelle Mindersdorf.

Mit dem Fan-Fest endet traditionell die Saison. Eine große Herausforderung hat die Bauernkapelle noch: Sie ist auch in diesem Jahr wieder in der Jahreswertung der volkstümlichen Hitparade des SWR 4 vertreten. Dort konnte sie im letzten Jahr den zweiten Platz erreichen. Es wäre natürlich ein wahnsinns Erfolg, wenn dieses Ergebnis wiederholt, oder sogar der erste Platz erreicht, werden könnte. Mit Unterstützung von Ihnen allen ist das sicher möglich. Also Donnerstags ab 21.00 Uhr, SWR 4 hören und mitmachen!

- Simone Weiß