UmweltZentrum Stockach wird 25 Jahre alt

Ein Feiertag für die Natur

Stockach. In die Adler Post hatte der Förderverein UmweltZentrum Stockach am vergangenen Samstag eingeladen, denn es gab Grund zu feiern. Vor 25 Jahren wurde der Verein gegründet. Viele haben damals, im Frühsommer des Jahres 1992 nicht an die Idee geglaubt, erzählte der 1. Vorsitzende des Vereins, Karl-Hermann Rist, in seinem Grußwort. Allen Unkenrufen zum Trotz hat sich damals eine überraschend große Zahl an Stockachern für die Idee begeistern können und das UmweltZentrum wurde gegründet. Eines der ersten großen Projekte, mit denen man von Seiten der Stadt betraut wurde, war die Müllberatung und die Betreuung des Wertstoffhofs.

»Die Frauenpower hat das UmweltZentrum groß gemacht«, betonte Rist. So wurde die Organisation durch die Arbeit der ersten Geschäftsstellenleiterin, Michaela Klüver-Spreng, sehr viel professioneller. Auf sie folgte nach weiteren Stelleninhabern die jetzige Leiterin, Sabrina Molkenthin, die sich seit mittlerweile seit mehr als zehn Jahren für das Zentrum einsetzt.

Bürgermeister Rainer Stolz beglückwünschte den Verein im Namen der Stadtverwaltung. Er zeigte sich durchaus stolz auf die gute Zusammenarbeit mit dem Umweltzentrum. Wenngleich er auch zugeben musste, dass die Anfänge nicht unbedingt leicht waren. »Es ist eben wie bei der Geburt eines Kindes. Am Anfang ist es ein anstrengender, schmerzhafter Prozess, aber wenn man das Kind heranwachsen sieht kommt Freude und Stolz auf«, betonte er. Auch weiterhin sei man an einer guten Zusammenarbeit mit den Naturschützern interessiert. »Den größten Erfolg haben wir, wenn wir Hand in Hand arbeiten«, so Bürgermeister Stolz.

Aufgelockert wurde das Programm durch musikalische Unterhaltung mit der Sängerin Ivy und Samuel Schatz am Klavier. Sabrina Molkenthin stellte dann in einem interessanten Vortrag die Arbeit des UmweltZentums, von seinen Anfängen bis heute, vor. Zum umfangreichen Programm gehören zwischen 80 und 90 Exkursionen pro Jahr. Daneben gibt es aber auch noch viele andere Angebote, wie zum Beispiel das jährliche Puppenspiel im Wald und die Fahrradbörse. Außerdem ist dem Verein politisches Engagement sehr wichtig.

Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Schulen hat sich in den vergangen Jahren als großer Erfolg erwiesen. So wird etwa gemeinsam mit der Realschule eine Streuobst-AG angeboten. Dadurch sollen schon junge Menschen ein Gefühl dafür erhalten, dass es lebensnotwendig ist im Einklang mit der Natur zu leben. Die Jugendlichen, die sich dann noch mehr für die Umwelt engagieren wollen, können dann beim UmweltZentrum sogar ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolvieren.

Eines der Highlights unter den Projekten des Umweltzentrums ist sicherlich die Beteiligung Stockachs am Modellprojekt »Biotopverbund Offenland« des BUND in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium. Dass man bei den Stockacher Umweltschützern auch nach einem Vierteljahrhundert noch voller Tatendrang ist, betonte Sabrina Molkenthin am Schluss ihrer Ausführungen: »Wir starten mit viel Energie und Freude in die nächsten 25 Jahre«.

- Dominique Hahn