Welturaufführung »Triptychon« in Stockach
Ein besonderes Stück für eine besondere Freundschaft

Die Stadtmusik Stockach mit ihrem Leiter Helmut Hubov begeisterte bei ihrem traditionellen Herbstkonzert.  | Foto: Uwe Johnen
  • Die Stadtmusik Stockach mit ihrem Leiter Helmut Hubov begeisterte bei ihrem traditionellen Herbstkonzert.
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Stockach. Am Sonntag hatte die Stadtmusik Stockach zu ihrem traditionellen Herbstkonzert in die Jahnhalle eingeladen. Dieses Mal durften sich die Gäste in der gut gefüllten Halle auf einige Überraschungen gefasst machen, denn es gab einiges zu feiern.
»Wir haben heute eine Welturaufführung, das hat es in der Geschichte des Musikvereins in der Jahnhalle noch nie gegeben«, begrüßte Musikvereinsvorsitzender Manfred Wittig seine Gäste. Diese Begrüßung setzte er in fließend gesprochenem Französisch fort, um den Bürgermeister Pierrick Ducimetière der Partnerstadt »La Roche-sur-Foron« aus Frankreich zu begrüßen, der mit einer Delegation eigens zu diesem Konzert angereist war.

Im Mittelpunkt des Abends stand das Werk »Triptychon«, welches von der Stadtmusik in Auftrag gegeben und von keinem anderen als dem berühmten Komponisten Johan de Meij bearbeitet und vertont wurde. Anlass für die Beauftragung war die fünfzigjährige Städtepartnerschaft. »Zu dem fünfzigsten Jubiläum wollten wir für die besondere Freundschaft und zu diesem besonderen Anlass ein besonderes Stück von einem besonderen Komponisten«, berichtete Bürgermeister Rainer Stolz über die Entstehung dieses Werkes und deswegen habe die Stadt Stockach entschieden, es bei Johan de Meij in Auftrag zu geben.
Wie besonders dieses Werk sein sollte, demonstrierte Rainer Stolz prompt, indem er von den Musikern vorführen ließ, dass auch ein besonderes Instrument zum Einsatz kam – »wohltemperierte Messer«, wie er es nannte. Diese Messer, welche ein klapperndes Geräusch erzeugten, sollten sich in dem Werk aus drei unterschiedlichen Klangmelodien hervorragend einfügen. Im letzten Klangteil des Triptychons hatte sich die Stadt eine Hymne gewünscht, die nun auch nach der Veranstaltung immer wieder in Stockach gespielt und gehört werden kann. Nachdem auch der Komponist Johan de Meij sich mit einer kurzen Videobotschaft mit einem Grußwort meldete, überreichte Rainer Stolz die Partitur mit einer persönlichen Widmung versehen feierlich dem Dirigenten und künstlerischen Leiter, Musikdirektor Helmut Hubov.

Uraufführung von »Triptychon« im Konzert der Stadtmusik Stockach

An diesem Nachmittag spielte sich das symphonische Blasorchester mit 78 Musikerinnen und Musikern in die Herzen der Zuhörer, nicht nur mit »Triptychon«. Der klangvolle, nahezu imposante Auftakt von »Ride« des amerikanischen Komponisten Samuel R. Hazo sorgte für die richtige Einstimmung. Moderiert wurden die vier gespielten Kompositionen von Nadine Heinzle, die eine schwierige Aufgabe hatte, denn nicht alle Stücke waren so fröhlich beschwingt wie die »Jazz Suite Nr. 2« des russischen Komponisten Dmitri Shostakovich und arrangiert von Johan de Meij und damit einfach für eine Moderation. Für »Love and Light« von Brian Balmages, welches einem Kind gewidmet war, das ohne Herzschlag geboren wurde und das Stück eine Möglichkeit darstellen sollte, nach dem schmerzhaften Verlust Trost durch Musik zu finden, fand sie die richtigen Worte an das Publikum.
Das Blasorchester begeisterte mit einer Spielzeit von rund 90 Minuten derart, dass es vom Publikum Standing Ovation gab. In drei Zugaben spielte das Orchester noch einmal Ausschnitte aus dem bereits gehörten, darunter auch die neu komponierte Stockacher Hymne.
Mit einem kurzen, aber sehr passenden Schlusswort verabschiedete Bürgermeister Rainer Stolz die Gäste. »Weil wir so ein professionelles Orchester haben, ist das »Triptychon« genau diesem Orchester gewidmet, jedem einzelnen Musiker und vor allem dem Leiter, Helmut Hubov.«

Autor:

Uwe Johnen aus Singen

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