Neuer Stockacher Chefarzt skizziert künftige Schwerpunkte
Ein Ausdauersportler nimmt Anlauf

Foto: Dr. Thomas Wienert (links) und Dr. Markus Cober (Mitte) treten ab 1. Januar die Nachfolge von Dr. Gabor Pahoki und Dr. Rüdiger Beck am Stockacher Krankenhaus an. Klinik-Direktor Martin Stuke begrüßte die Ärzte, die sich viel vorgenommen haben.swb-Bild: sw
  • Foto: Dr. Thomas Wienert (links) und Dr. Markus Cober (Mitte) treten ab 1. Januar die Nachfolge von Dr. Gabor Pahoki und Dr. Rüdiger Beck am Stockacher Krankenhaus an. Klinik-Direktor Martin Stuke begrüßte die Ärzte, die sich viel vorgenommen haben.swb-Bild: sw
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Stockach (sw). Er gab ein ordentliches Tempo vor: Dr. Markus Cober, ab 1. Januar neuer Chefarzt für Chirurgie am Stockacher Krankenhaus, hat sich viel vorgenommen. Für die geplanten Veränderungen werde es einen langen Atem und eine gute Kondition brauchen, doch er sei Ausdauersportler und bringe daher beides mit, erklärte der Mediziner bei der Verabschiedung seines Vorgängers Dr. Rüdiger Beck im Stockacher Bürgerhaus »Adler Post«.

Unter dem Motto »Chirurgie mit Leidenschaft und Augenmaß« möchte der Arzt loslegen: Er wolle den Bereich und das Behandlungsspektrum der Proktologie, also der Erkrankungen des Enddarms, ausbauen. Dabei würde ihm auch ein vom Krankenhaus-Förderverein mitgesponsertes Ultraschall-OP-Gerät helfen. Zudem solle die Viszeral-Chirurgie, die sich mit Bauch-Organen wie Magen, Dünn-, Dickdarm, Leber oder Milz beschäftigt, zu einer starken Säule der Abteilung gemacht werden. Neue Techniken und moderne Verfahren möchte der Arzt hier einführen.

In der Darm- und Tumorchirurgie plant der neue Chefarzt eine enge Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten und der Kooperationsklinik in Sigmaringen, und er möchte eine Tumorkonferenz anstreben. Der unfallchirurgische Schwerpunkt werde mit Dr. Thomas Wienert als Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie verstärkt, der zusammen mit ihm am 1. Januar 2014 seinen Dienst in Stockach antreten wird, so Markus Cober. Sein Fazit: Er werde auf Bewährtes setzen, aber auch Neuerungen einführen, die vielleicht nicht jedem passen würden. Zunächst wolle er sich ein Bild von der Situation machen und dann Änderungen vornehmen: »Es wird nicht alles beim Alten bleiben.«

Aber der Mensch stehe im Mittelpunkt aller ärztlichen Bemühungen, und die ärztliche Berufung dürfe nicht zu einem Job verkommen. Markus Cober sieht sich, obwohl Rheinländer, eng mit der Region verwoben: Sein Vater habe den Wassersport und die Berge geliebt - daher habe er ein bisschen Bodenseeblut in seinen Adern. Hartnäckigkeit bringt er auch mit: Er sei viele Jahre mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren - oft seien dabei Strecken von bis 80 Kilometern zu bewältigen gewesen. Das sei sein Beitrag zum Umweltschutz gewesen.

Und auch einen Beitrag zur Gesundheitspolitik gab Markus Cober in seinem Statement ab: Das staatliche Kürzungsprogramm habe zu einer Schieflage bei Krankenhäusern geführt, und die Fallpauschalen seien für kleine Häuser wie das in Stockach problematisch. Aber es werde über eine praxistaugliche Vergütung diskutiert - und das sei ein Hoffnungsschimmer. Er jedenfalls freue sich auf die gemeinsame Arbeit in Stockach.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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