Gemischter Chor Hindelwangen feiert seinen 70. Geburtstag
Ein Abend voller Überraschungen
Stockach-Hindelwangen. Der 22. April wird den Veranstaltern und den zahlreichen Gästen lange in angenehmer Erinnerung bleiben. Der MGV »Nellenburg« feierte in der Nellenburghalle mit einem Jubiläumskonzert seinen 70. Geburtstag. Der Abend gestaltete sich dabei voller Überraschungen. Dass die Halle voll besetzt war, überraschte wohl niemanden, damit konnten die Veranstalter rechnen. Das Programm, in dem der gemischte Chor und der Gospelchor mitwirkten, zeigte sich so vielfältig und abwechslungsreich, dass sich jeder Besucher angesprochen fühlte.
Die größte Überraschung des Abends gelang der Vorsitzenden Regina Ellenberger, die den inzwischen 98-jährigen Anton Möll sowie den Vorsitzenden des Bodensee-Hegau-Chorverbandes Bernhard Schäuble auf die Bühne bat, um Anton Möll für sein außerordentliches Engagement in aller Form zu ehren. Vor 70 Jahren war Möll einer der Gründungsmitglieder des damaligen Männergesangvereins. Schäuble listete in seiner Laudatio die großen Verdienste und zahlreichen Ehrungen des nun fast 100-jährigen auf, der zahlreiche Veranstaltungen begleitete, die den Menschen Freude bereiten sollten. Er sang aber auch, wenn es Trost zu spenden galt. »Der Geehrte war 63 Jahre lang bis 2011 Kassier. Solch eine Zahl hatte ich noch nie«, unterbrach er mit einem Augenzwinkern seine Rede. Überrascht sein durfte der Geehrte selbst über sein Geschenk, welches er erhielt. Von jeder Dame des gemischten Chores erhielt er eine rote Rose und ein Küsschen.
Vor 70 Jahren startete der MGV »Nellenburg« als reiner Männergesangverein. Erst 1977, also 29 Jahre später, wandelte sich der Verein zu einem gemischten Chor. Vor diesem Hintergrund lud der Verein zu seinem Jubiläum zwei Männerchöre ein, die das Publikum ebenso begeisterten wie die Nellenburger selbst. Und somit war das rund dreieinhalbstündige Programm rundum gelungen. Der gemischte Chor Hindelwangen startete »in einer Traumwelt«, wie Moderatorin Tanja Hofmann-Gruneberg es nannte, doch sollten sich brasilianische Klänge von »Brazil« und »Besame Mucho« durch ein buntes Portfolio bis hin zu fetzigen Schlagermelodien wie »Liebeskummer lohnt sich nicht« oder »Du kannst nicht immer siebzehn sein, einmal wirst du siebzig sein«, wandeln, bei dem die 200 Zuschauer den Chor lautstark und begeistert begleiteten. Unterstützt wurde der gemischte Chor von Thomas Förster am Piano und Armin Buchner an der Trommel. Julia Hüngerle sprach in ihrer Moderation des Gospelchors von der weiten See, dem Meer und Delfinen, um dann mit »I set my sail« die Segel für eine Reise in die wunderbaren Klänge der Gospelwelt zu setzen.
Der Shantychor Möhringen setzte diese Reise mit seinem stimmgewaltigen 18-Mann-Chor fort, begleitet von Georg Werner am Akkordeon und unter der Leitung von Eberhard Graf, der zuvor auch den gemischten Chor und den Gospelchor leitete. Später zeigte sich auch Ortsvorsteher Wolf-Dieter Karle vom Shantychor beeindruckt. »Man braucht nicht hoch in den Norden zu fahren, um »Santiano« zu hören. Ihr seid die Botschafter der See«, lobte er.
Die Chorgemeinschaft Gunningen / Dauchingen unter der Leitung von Gernot Laufer überraschte durch ihre Liedauswahl. Ob russisch volkstümlich, italienisch vorgetragene Volkslieder aus dem Tessin, französisch vorgetragene Liebeslieder, alles sang der 15-Mann starke Chor komplett auswendig und beindruckte die Gäste im Saal, die die jeweiligen Stücke mit besonders viel Applaus honorierten.
Überrascht wurde die Vorsitzende des Musikgesangvereins durch den Ortsvorsteher Karle, der neben viel Lob für den Abend auch zusammen mit Peter Meier Geschenke für den Verein verteilte. Meier überreichte im Namen der Hindelwanger Vereine zwei Bilderalben der 70-jährigen Chorgeschichte.
Großen Anklang fand die Fotoausstellung im Foyer, die die Chorgeschichte und den Wandel der Zeit darstellte.
Das große Finale des Abends war schließlich das stimmungsvoll gesungene »We have a Dream« der beiden Hindelwanger Chöre, um dann in der Zugabe mit »Barbara Ann« der Beach Boys noch einmal richtig einzuheizen.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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