Institution am »Nellenburg-Gymnasium«: Edelbert Greiner verabschiedet
Drei Arten des Lächelns
Stockach. Seine Erfahrungen mit Hausmeistern müssen teilweise traumatisch gewesen sein: Menschenfeinde, Patriarchen, Mürrische und sehr Standesbewusste hatten den Weg von Michael Vollmer, dem Rektor des Stockacher »Nellenburg-Gymnasiums«, gekreuzt. Da erschien es ihm nach eigenen Worten wie ein Labsal, als er einem begegnete, der so ganz anders war - Edelbert Greiner, seit 1992 Hausmeister am Stockacher Gymnasium. Denn ihm attestierte Michael Vollmer »pädagogischen Ethos«. Nun wurde Edelbert Greiner im Rahmen einer kleinen, musikalisch umrahmten Feier im Lehrerzimmer der Schule in den Ruhestand verabschiedet. Dennoch bekannte der Scheidende in seinen kurzen Abschlussworten, dass er die Schule morgen wieder aufschließen werde. Denn so ganz konnten sich Schule und Hausmeister doch nicht trennen. Edelbert Greiner bleibt dem Gymnasium auf Stundenbasis erhalten, und er unterstützt seinen Nachfolger Roland Schönherr nach Kräften.
Zur Verabschiedung las Michael Vollmer einige Stimmen von Lehrerin und Schülern zum scheidenden Hausmeister vor. »Hilfsbereit«, »freundlich«, »ruhig«, »besonnen« waren Vokabeln, mit denen Edelbert Greiner bedacht wurde. Als »die Ruhe selbst«, als »Mann für alles« und als »schnellster und zuverlässigster Hausmeister der Welt« wurde er bezeichnet. Michael Vollmer attestierte ihm schlicht »ein großes Herz«. Und ein Schüler hat bei Edelbert Greiner drei Arten des Lächelns entdeckt - das Lächeln der Freundlichkeit, das Lächeln der Nachsicht und das Lächeln der Skepsis.
Zum Abschied setzte Edelbert Greiner aber keines der drei auf - da wirkte er ernst, traurig, in sich gekehrt. Doch seine Geschenke heiterten die Mine etwas auf. Etwa ein Fußballtrikot mit der Aufschrift »1 - Greiner«, eine Schokolade mit dem Emblem von Bundesligist VfB Stuttgart und natürlich eine Eintrittskarte für ein Spiel des SC Freiburg.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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