Zum 40. Geburtstag: Tag der offenen Tür an der Musikschule Stockach
Die Tonlage war heiter
Stockach. Schon draußen vor der Tür ist es zu hören - ein wohlklingendes Gemisch aus verschiedenen Instrumenten, verschiedenen Tönen, verschiedenen Tonlagen. Ein Notenmix hängt schwirrend in der Luft und weist dem Besucher den Weg hinein in die Musikschule Stockach. Sie hat heute, am Sonntag, ihre Pforten geöffnet, stellt ihre Instrumentalklassen und Angebote vor, lässt auch Kulinarisches auffahren, denn sie feiert ihren 40. Geburtstag. Vor vier Jahrzehnten wurde die Einrichtung gegründet, die ihr Zuhause in den nostalgischen Räumlichkeiten in der Pfarrstraße hat.
Stadtmusikdirektor Helmut Hubov hat den Stab einmal nicht in der Hand. Heute dirigiert er das Geschehen nicht, sondern lässt es einfach geschehen. Er genehmigt sich in der Cafeteria ein Stückchen Kuchen, freut sich über das gelungene Jubiläumskonzert am Vortag in der Jahnhalle und fachsimpelt mit Svetlana Maier, seiner Klavier spielenden Kollegin. In den Rämlichkeiten der Musikschule geht es dieses eine Mal auch ohne ihn musikalisch rund. Vom Untergeschoss bis hoch zum Dachboden wird musiziert.
Ganz unten im Gebäude wird getrommelt. Percussion mit Verve. Sogar ein sehr junger Drummer hat den Rhythmus intus. Sehr zur Freude der Besucher, die im Takt mitschwingen. Das tun sie auch in den oberen Stockwerken. Geigen sorgen für eine klassische Note, das riesige Fagott im Nebenraum nimmt fast den ganzen Raum ein, Trompeten werden geschmettert, und Querflöten verzaubern mit sanften Tönen. Nikolaus Hubov, der Vater von Helmut Hubov, ist mit über 80 Jahren ein begeisterter Akkordeon-Spieler, der seinem High-Tech-Instrument eine schwungvolle Polka entlockt. Mit jugendlich-begeistertem Gesicht.
Die meisten Zuhörer aber freuen sich im Musikgarten im Erdgeschoss über die Musikalität der Jüngsten. Der Nachwuchs wird hier spielerisch an die Musik herangeführt - klatscht, singt, hat Spaß. Und die Besucher teilen diesen Spaß. Dieser Tag der offenen Tür zeigt deutlich die große Bandbreite der Musikschule Stockach, die auch mit 40 Jahren noch kein bisschen leise ist. Helmut Hubov freut sich über die Besucher: Es gibt Menschen, die sich informieren möchten, Lust auf das Erlernen eines Instruments haben oder einfach Musik mögen, erklärt er. Für sie alle hatte die Musikschule ihre Pforten geöffnet. Und im Hinausgehen und noch auf der Straße, auf der Pfarrstraße, werden Besucher von einem bunte Gemisch aus Tönen begleitet. Fröhlich, harmonisch, freundlich, wohlklingend. Erst vor der St. Oswaldkirche verklingen die Töne und werden vom Klappern des Storchenpaares auf dem Kriegerdenkmal übertönt.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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