Stockach pflegt Schüleraustausch mit Schweden

Die Nähe zum Norden

Stockach (sw). Borlänge ist keine beliebige schwedische Stadt. Hier wurde der Tenor Jussi Björling geboren. Von hier stammt die Rockband »Mando Diao«. Und von hier ist es nicht weit zum Kupferbergwerk Falun. Viel zu sehen also für die Schüler der zehnten Klasse des Stockacher »Nellenburg-Gymnaisums«, die im Rahmen eines Schüleraustauschs das Haga-Gymnasium in der mittelschwedischen Stadt mit ihren etwa 25.000 Einwohner besuchten. Laut Lehrerin und Organisatorin Susanne Schlemmer sollen durch gegenseitige Besuche die englischen Sprachkenntnisse verbessert, interkulturelle Fähigkeiten trainiert und ein nördliches EU-Land besser kennengelernt werden. Der Gegenbesuch wird im März oder April nächsten Jahres erwartet. Sobald die genauen Termine feststehen, möchte das »Nellenburg-Gymnasium« in die Planung des genaue Aufenthalts der schwedischen Gäste gehen.

Die Schüler aus Stockach langweilten sich keine Sekunde, als sie das Haga-Gymnasium mit seinen etwa 900 Schülern besuchten. Sie waren bei Gastfamilien untergebracht, die teilweise 40 bis 50 Kilometer von der Schule entfernt wohnten. War aber kein Problem, beruhigt Susanne Schlemmer im Pressetext, denn der öffentliche Personennahverkehr ist bestens ausgebaut. Zudem besuchten die Schüler den Tierpark in Orsa, der sich auf nordische Raubtiere wie Braunbären, Kodiakbär, Eisbären, Luchse oder Wölfe spezialisiert hat: »Der Park betreibt in riesigen Gehegen Forschung und Zucht - wir waren beeindruckt«. Höhepunkt war aber eine Exkursion ins etwa 200 Kilometer entfernt liegende Stockholm, wo das Wasa-Museum mit einem vollkommen rekonstruierten, 1628 gesunkenen Schiff besichtigt wurde.

Borlänge ist laut Susanne Schlemmer eine interessante Gegend in der Nähe des Siljansees, einer beliebten Ferienregion. Die kleine Industriestadt hat eine Fußgängerzone, mehrere Restaurants, Pubs, ein Kino, ein Schwimmbad und interessante Einzelhandelsgeschäfte. Damit kann auch Stockach punkten, wenn die Schweden 2017 zum Gegenbesuch kommen.

- Simone Weiß