Vertonung der "Stabat Mater" in der Jahnhalle
Die Leiden Marias bombastisch zum Ausdruck gebracht

Ein wahrlich bombastisches Bild gab das Musikensemble sowie der Gesamtchor zur Aufführung von "Stabat Mater" in der Stockacher Jahnhalle ab. | Foto: Philipp Findling
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  • Ein wahrlich bombastisches Bild gab das Musikensemble sowie der Gesamtchor zur Aufführung von "Stabat Mater" in der Stockacher Jahnhalle ab.
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Stockach. Ein wahrlich bombastisches und einmaliges Konzerterlebnis konnten die BesucherInnen am Sonntag, 3. November, in der Stockacher Jahnhalle erleben. Hierbei wurde dem Publikum unter der musikalischen Leitung von Helmut Hubov die bekannte "Stabat Mater" zu Ohren gebracht.

Bei diesem Werk in der Komposition von Karl Jenkins handelt es sich um die Gedichtsequenz über das Mitleiden Marias beim Kreuztod Jesu, deren Entstehung im zwölften bis 14. Jahrhundert angesiedelt wird und welches die Gottesmutter in ihrem Schmerz um den Gekreuzigten besingt. Für dieses musikalisch doch sehr anspruchsvolle Konzert hat sich das Sinfonische Blasorchester Stockach bereits zum vierten Mal mit der Stadtharmonie Winterthur-Töss zusammengeschlossen.

Epochale Klänge

Die 120 MusikerInnen wurden dabei begleitet von einem rund 100-köpfigen Chor aus dem Chor der ZHAW (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft) Winterthur, alpha-cappella unter der Leitung von Jens Hoffmann und vocal track, Chor der Reformierten Kirchgemeinde Winterthur-Töss mit Chorleiterin Carmen Reverdin. Allein schon diese Zusammensetzung bildete ein wahrlich riesiges Bühnenbild und das, obwohl kein Theaterstück aufgeführt wurde. Dies vereinte sich über das ganze Konzert gesehen mit den wuchtigen, gar epochal wirkenden Klängen der MusikerInnen, die sich wundervoll mit dem Klang der Chöre sowie dem wunderschönen Gesang von Ethno-Sopranistin Christin Maho und Sopranistin Angela Kerrison vereinten.

Vor allem das zielsichere Zusammenspiel des großen Orchesters unter der Leitung von Helmut Hubov sowie Mahos einzigartiger Gesang spiegelten die sehr emotionale, mit zeitgemäßen Stilmitteln der Klassik und orientalischen Rhythmen geschaffene Komposition auf eine beeindruckende wie imponierende Art und Weise wider. Gerade in den ruhigeren, gar sinnlichen Passagen wie der vierten Strophe "Lament", der sechsten Strophe "Now my life is only weeping" oder der zehnten Strophe "Ave verum" kam die wahrlich engelsgleiche Stimme von Angela Kerrison in Union mit dem herausragend aufspielenden Gesamtorchester und dem bestechend singenden Gesamtchor am stärksten zum Ausdruck. In diesen Momenten war, schloss man für einige Sekunden seine Augen, das Leiden der Maria nahezu spürbar.

Glorreiches Finale

Diese sehr sanft anmutenden Töne bildeten einen wunderschönen Kontrast zu den wuchtigen Segmenten wie "Vidit Jesum in tormentis" oder auch "Sancta mater". Auch beim "Fac, ut portem christi mortem" kamen die stilleren Klänge nochmals ganz besonders zur Geltung, ehe die orientalischen Klänge das Finale zum "Paradisi gloria" wirklich glorreich, ja fast schon magisch wirken ließen und dem Publikum zum Abschluss des rund 70-minütigen Konzerts einen wilden Ritt bescherten. Wahrlich überrollt von diesem "Finale furioso" gab es nach Verklingen der letzten Note völlig zurecht rund fünf Minuten lang stehende Ovationen für das Orchester und die Chöre, die dem Publikum an diesem Abend ein erinnerungswürdiges Konzert boten.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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